Der Charakter der Orientalisch Kurzhaar
Das Erbe der Siamkatze lässt sich nicht verleugnen, denn bezüglich ihrer Gesprächigkeit steht ihr die Orientalisch Kurzhaar in nichts nach. Sie plappert, miaut und schnurrt bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Kaum eine Aktion bleibt unkommentiert, weshalb die OKH nichts für Menschen ist, die sich eine äußerst zurückhaltende Katze wünschen. Sie möchte einen erheblichen Anteil am Leben ihrer Menschen haben, weshalb sie einem gerne um die Füße streift und aufmerksam beobachtet. Möchte sie etwas zu fressen haben oder vielleicht einen Ausflug auf den Balkon machen, dann muss man ihr das keineswegs von den Augen ablesen, sondern wird mit deutlich verlautbarem Miauen darauf hingewiesen. Hier lässt sie die Diva heraushängen, die klare Vorstellungen über den Ablauf des Tages hat. Dennoch ist sie ist keine Prinzessin, die unnahbar wäre. Zu gegebener Zeit ist sie äußerst anschmiegsam, anhänglich und auch sehr verspielt. Dabei kann mit ihr gelegentlich das Temperament etwas durchgehen, doch anschließend ist sie dafür umso entspannter.
Geschichte der Orientalisch Kurzhaar
Im alten Siam, dem heutigen Thailand, wurde die Siamkatze von buddhistischen Mönchen als Tempelwächterin verehrt. Der Legende nach haben sie die Seelen der Verstorbenen in sich aufgenommen. Die Ausfuhr dieser Katzenrasse war streng verboten. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entschied der König, dem englischen Generalkonsul zum Abschied ein Siampärchen zu schenken. Aus ihnen gingen die ersten Nachkommen auf europäischen Grund hervor.
1892
Bereits 1892 wurde ein erster Rassestandard verabschiedet, der jedoch mehrfach abgeändert wurde. In den 1920er Jahren beschloss man, nur noch helle, blauäugige Katzen mit Points – also dunklen Ausprägungen an Kopf, Schwanz und Pfoten – zuzulassen. Dies war ein extremer Einschnitt bezüglich möglicher Fellfarben.
1972
Baronin von Ullman wollte das nicht hinnehmen und entschloss sich, die Zucht in eine andere Richtung fortzuführen. Ihr Ziel war es, eine Varietät der Siam mit möglichst umfangreicher Farbpallette heranzuzüchten. Heraus kam die Orientalisch Kurzhaar, die es heute in einer beinahe unüberschaubaren Farbvielfalt gibt. Offizielle Anerkennung fand die OKH 1972.
Rassemerkmale der OKH
Die Orientalisch Kurzhaar hat einen sehr ähnlichen Rassestandard wie die Siam und Balinese. Kennzeichnend für sie sind ein schlanker, eleganter Körper mit langen, sich verjüngenden Linien. Sie sind mittelgroß, geschmeidig und haben einen sehr charakteristischen Kopf: Er ist nicht rund, sondern keilförmig mit geraden Linien. Dementsprechend ist die Schnauze schmal und die Nase relativ lang. Die Ohren sind groß und zugespitzt, die Augen mandelförmig und leicht schräg gestellt. Im Gegensatz zur Siam sind sie nicht blau, sondern leuchtend grün.
Farbenfroh wird es bezüglich ihres kurzen, eng anliegenden Fells, das so gut wie keine Unterwolle aufweist. Die Farbpallette reicht von beige, über creme, rot, blau und chocolate bis zu tiefschwarz, wobei dunkle Tiere am häufigsten auftreten. Hinzu kommen allerlei Musterungen wie schildpatt, smoke, shaded, tabby und silvertabby, so dass durch die jeweilige Kombination weit über 100 Varietäten entstanden sind.
schlank, graziös
3 - 5 kg
fein, glänzend
große Farbvielfalt
grün
Die Haltung einer Orientalisch Kurzhaar
Orientalisch Kurzhaar Katzen sind sehr gesellige Tiere, weshalb sie am liebsten mit mindestens einem Artgenossen in einer Familie leben, in der es ruhig etwas turbulenter zugehen darf. Sie bringt so schnell nichts aus der Ruhe, sondern sie freuen sich, wenn immer etwas geboten ist. Dazu gehören nicht nur Zwei- und Vierbeiner, sondern auch die Möglichkeit, einen Kratzbaum zu bewohnen, durch Tunnel zu kriechen, Spielmäusen hinterherzujagen oder Tricks einzuüben. Das funktioniert zwar nicht so gut wie mit einem Hund, manche sind darin aber recht gut. Ebenso sollen viele bereit sein, sich Geschirr und Leine anlegen zu lassen, was bei einem Ausflug im Garten sinnvoll sein kann. Ihr genügt aber auch ein katzensicherer Balkon oder lediglich eine abwechslungsreich gestaltete Wohnung, die zum Beispiel einen schönen Ausblick vom Fensterbrett nach draußen bieten sollte. Zwingend Freigang benötigt sie nicht. Hauptsache sie muss nicht längere Zeit alleine bleiben. Das passt zu ihrem Naturell ganz und gar nicht. Für einen Einzelhaltung in einem Singlehaushalt ist sie nicht zu empfehlen. Sie möchte quasseln und stets wissen, dass jemand da ist.
Die Ernährung der Orientalisch Kurzhaar
Für eine gesunde Ernährung sollte die Orientalisch Kurzhaar ein hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil erhalten, denn Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Da sich die Bedürfnisse im Laufe eines Katzenlebens ändern, empfiehlt es sich, auf spezielles Futter für Kitten, erwachsene Tiere und Seniorenkatzen zu setzen: Kitten sind sehr verspielt und benötigen einen hohen Proteinanteil zum Aufbau von Muskelmasse und Körpersubstanz. Kittenfutter weist daher eine andere Zusammensetzung auf als zum Beispiel ein Seniorenfutter. Gegebenenfalls kann auch die Umstellung auf ein Futter ratsam sein, welches auf Harnwegsprobleme, Nierenerkrankungen, Verdauungsstörungen oder Übergewicht zugeschnitten ist.
Orientalisch-Kurzhaar-Kitten sollten mindestens vier Rationen pro Tag erhalten, um den Verdauungsapparat nicht zu sehr zu belasten. Im weiteren Verlauf des ersten Lebensjahres können die Rationen auf zwei bis drei Mahlzeiten verteilt werden. Kittenfutter sollte ungefähr bis zum Erreichen des ersten Lebensjahres verabreicht werden. Ist schließlich aus diesem oder einem anderen Grund ein Futterwechsel geplant, dann nehmen Sie diesen sehr behutsam vor: Mischen Sie täglich einen immer größer werdenden Anteil des neuen Futters unter das gewohnte, um die Katze nicht mit einer abrupten Umstellung zu konfrontieren.