Katzen erziehen - So klappt es!

Ist Katzenerziehung eigentlich möglich? Klar, aber verlange nicht zu viel von deiner Katze, sie ist schließlich kein Hund! Dennoch kann das Ganze Spaß machen und euch noch näher zusammenbringen. Wir geben dir Tipps.

Lassen sich Katzen überhaupt erziehen?

Immer wieder heißt es „Katzen lassen sich nicht erziehen!“ Das ist so nicht ganz richtig. Klar ist, dass dies bei einem Hund (im Allgemeinen) deutlich besser funktioniert, denn viele von ihnen sind geradezu gierig danach, im Auftrag von Herrchen oder Frauchen etwas tun zu dürfen. Das ist bei Katzen anders, denn sie sind wesentlich selbstständiger und weniger an Menschen gebunden. Doch sie sind mindestens genauso sensibel wie ein Hund. Stimmungsschwankungen können sie also sehr gut wahrnehmen. Wenn die Stimme ihres Halters plötzlich lauter wird und sie anschließend sträflich ignoriert wird, dann kann eine Katze durchaus lernen, dass bestimmtes Verhalten offensichtlich nicht gut ankommt.

Wie erziehe ich ein Katzenkind?

Bevor du mit der Erziehung der Katze beginnst, solltest du erst einmal Wert auf eine vertrauensvolle Basis legen. Sie ist der Grundstock für ein harmonisches Zusammenleben. Überfordere das Katzenbaby in den ersten Tagen nicht. Sicherlich ist es noch etwas durcheinander, aufgrund der Trennung von seiner Familie. Diese hat hoffentlich nicht bereits vor der 12. Lebenswoche des Kätzchens stattgefunden. Bis dahin sollten sie nicht von ihrer Mutter und den Geschwistern getrennt werden, denn hier erfahren sie, wie man miteinander umgeht. Hat die Aufzucht in der Wohnung stattgefunden, sind den Kleinen sicherlich auch bereits viele Alltagsgeräusche wie von einem Staubsauger oder einer Küchenmaschine bekannt, so dass sie weder vor diesen noch vor Menschen Angst haben. Anders sieht dies möglicherweise bei „Bauernhofkatzen“ aus, die scheuer sein können. Hier ist Geduld gefragt, denn Zutraulichkeit lässt sich nicht erzwingen.

Falsche Katzenerziehung - Auf diese Dinge solltest du unbedingt verzichten

Es gibt einige Maßnahmen, auf die bei der Erziehung einer Katze komplett verzichtet werden sollte. Denn sie könnten dazu führen, dass das Vertrauen deiner Katze in deine Person vollkommen aus dem Gleichgewicht gerät. Nicht auszuschließen sind dann Angst, Rückzug und Abneigung. Verzichte daher auf folgende Maßregelungen: 

  1. Gebrüll
    Katzen haben ein deutlich besseres Gehör als wir. Es genügt, die Stimme zu erheben. Schreien ist vollkommen unnötig!
  2. Gewalt
    Ob Hund oder Katze – Gewalt ist niemals ein geeignetes Mittel zur Erziehung eines Tieres. Es schüchtert die Katze nachhaltig ein und kann zu Verletzungen führen.
  3. Katze packen
    Das Packen einer Katze am Nackenfell überlassen wir besser der Mutter einer Kittenschar. Ein erwachsenes Tier wird auf diese Weise weder getragen noch gemaßregelt.
  4. Zwang
    Es ist völlig zwecklos, die Katze zu etwas zu zwingen. So wird sie bestimmt nicht lernen, was sie machen darf und was nicht.
  5. Falsches Timing
    Woher soll die Katze wissen, dass es um die Kratzer in der Couch geht, wenn du sie Stunden später damit konfrontierst. Maßregelungen müssen immer unmittelbar erfolgen.
  6. In Hinterlassenschaften tunken
    Bitte unterlasse es, deine Katze in deren Hinterlassenschaften zu tunken. Diese Methode ist abstoßend und gehört der Vergangenheit an! 

Erziehung von Anfang an

Zwar sollte ein Neuzugang nicht gleich mit erzieherischen Maßnahmen überfordert werden, dennoch ist es von Anfang an wichtig, dass sich kein unerwünschtes Verhalten einschleicht. Eine Pfütze ist kein Grund, gleich aus der Haut zu fahren, dennoch sollte die Katze genommen werden und in ihr Katzenklo gesetzt werden, damit sie lernt, wo der richtige Platz dafür ist. Ähnlich verhält es sich beim Spielen mit einem Kätzchen. Wer es süß findet und weder leichtes Beißen noch Kratzen unterbindet – indem er z.B. „Nein“ sagt und das „Spiel“ unterbricht – zieht sich mit der Zeit eine Katze heran, die nicht wissen kann, dass dieses Verhalten (mit ihren immer kräftigeren Krallen) plötzlich gar nicht mehr so gut ankommt. Denke also darüber nach, welches Verhalten du auch zukünftig nicht möchtest. Dazu kann auch gehören, ob die Katze im Bett schlafen darf. Ein späteres Abgewöhnen ist deutlich schwieriger als ein rechtzeitiges „Nein“.

Die Katze belohnen

Bei der Katzenerziehung empfiehlt es sich, ähnlich vorzugehen, wie bei der Hundeerziehung: Mit einer gewissen Konsequenz, aber dennoch umsichtig, liebevoll und auf Basis einer positiven Verstärkung. Das bedeutet, dass du nicht nur den Fokus auf ungeliebte Situationen setzt und die positiven Dinge als selbstverständlich hinnimmst, sondern diese belohnst. Wenn also die Katze ihre Krallen am Kratzbaum wetzt oder brav das Katzenklo aufsucht, dann lobe sie dafür. Das kann mit Worten sein, mit einem Clicker, mit Zuneigung oder auch einem Leckerli.

Manchmal geht´s nicht anders: Katzen richtig schimpfen

Bedenke: Du kannst von einer Katze niemals so viel erwarten wie von einem Hund! Schraube deine Erwartungen daher gegebenenfalls etwas herunter. Aber mache deiner Katze durchaus klar, welches Verhalten nicht akzeptabel ist. Dazu gehört zum Beispiel das Aufschlitzen des Sofas. Sehr effektiv ist hierbei lautes Klatschen und ein deutlich zu vernehmendes „Nein“. Doch belasse es nicht dabei, sondern nimm nun deine Katze und setze sie an den Kratzbaum. Du kannst auch versuchen, sie dort zum Kratzen zu animieren. Ähnlich funktioniert es, wenn es mit dem stillen Örtchen noch nicht so ganz klappt: Hole dir etwas Katzenstreu zum Aufsaugen der Pfütze und verfrachte alles ins Katzenklo. Anschließend nimm deine Katze und zeige ihr, wo der richtige Platz gewesen wäre.  

Wer nicht hören will... wird nass

Je nach Katzengemüt bleibt bei manchen auch sehr gut in Erinnerung, wenn nach einem „Nein“ erst einmal ein deutliches Ignorieren stattfindet. Das mögen manche Katzen gar nicht und sind durchaus in der Lage, ein bestimmtes Fehlverhalten damit zu verbinden und dieses zukünftig möglichst zu vermeiden. Vielleicht braucht es bei deiner Katze aber auch deutlichere Mittel: Es ist zwar nicht jedermanns Sache, aber eine Spritzpistole leistet gute Dienste aus dem Hinterhalt. Natürlich sollte der Strahl keinesfalls zu stark sein und nicht den Kopf treffen, aber eine unerwartete Erfrischung hat schon bei so mancher Katze gewirkt. Trotz der Diskussionen, die es manchmal über diese Methode gibt, ist sie allemal besser, als die Katze anzubrüllen, sie mit Gesten einzuschüchtern oder gar zu schlagen. So zerstörst du das Vertrauensverhältnis zu deiner Katze und eine Erziehung wird von Mal zu Mal schwieriger.

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