Clickertraining mit Katze

Clickertraining kann für Katzen eine äußerst sinnvolle Beschäftigung darstellen. Damit lassen sich nicht nur Tricks einstudieren, sondern es hilft auch bei Erziehungsproblemen.

Die Entstehungsgeschichte des Clickertrainings

Die meisten Menschen verbinden Clickertraining mit Hunden, doch die Erfolgsgeschichte des Clickers begann beim Training mit Delfinen. In den 1960er Jahren wurden Delfinshows immer beliebter, aber es war nicht leicht, den Tieren neue Tricks beizubringen. Hatten sie keine Lust mehr, schwammen sie einfach davon. Die amerikanische Tiertrainerin Karen Pryor kam schließlich auf die Idee, es mit einem Clicker zu versuchen. Das Geräusch ertönte jedesmal, wenn die Delfine ein gewünschtes Verhalten zeigten. Im Anschluss daran bekamen sie immer sogleich eine Belohnung. Die Delfine lernten sehr schnell, das Geräusch des Clickers mit etwas Positivem zu verbinden. Sie zeigten Tricks daher gerne öfters hintereinander, weil es immer wieder „Klick“ machte und sie sich darauf verlassen konnten, anschließend einen Fisch zu erhalten. Das Clickertraining führte zu bahnbrechenden Erfolgen – nicht nur bei Delfinen, sondern auch beim Training mit Hunden. Und auch Katzenliebhaber haben das Ganze für sich entdeckt. 

Wie funktioniert das Clickertraining mit Katzen?

Beim Clickertraining handelt es sich um die klassische Konditionierung eines Tieres, ganz gleich, ob Katze, Hund, Delfin oder Pferd. Zu Beginn muss das Tier erst einmal lernen, dass das Clickergeräusch etwas Positives ist. Das lässt sich im Allgemeinen recht einfach bewerkstelligen, indem nach jedem „Klick“ sofort eine Belohnung in Form eines Leckerlis erfolgt. Katzen stehen Hunden hierbei in nichts nach. Sie sind intelligent und verstehen das Prozedere sehr schnell. Sie verknüpfen das Klicken bzw. Leckerli mit einem (positiven) Verhalten, das sie soeben gezeigt haben. Um erneut eine Belohnung zu kassieren, sind sie also gerne bereit, dieses ein weiteres Mal vorzuführen.

Vorteile des Clickers

Vielleicht fragst du dich, wozu man eigentlich einen Clicker benötigt. Schließlich könnte die Katze bei einem gewünschten Verhalten auch einfach gelobt werden und ein Leckerli erhalten. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass dies weniger gut funktioniert. Zum einen liegt dies an uns: Je nachdem, in welcher Stimmung wir gerade sind und wie zufrieden wir mit einem bestimmten Verhalten sind, verändert sich unsere Stimme und Körpersprache. Dies könnte dazu führen, dass die Katze kein eindeutiges Signal bekommt. Beim Einsatz eines Clickers ist dies unverkennbar: Entweder es ertönt ein Geräusch oder nicht. Dementsprechend weiß die Katze unmissverständlich, ob sie gerade ein gewünschtes Verhalten zeigt. Dieses findet nicht immer in unserer unmittelbaren Nähe statt, woraus sich der zweite große Vorteil eines Clickers ergibt: Eine Bestätigung kann problemlos und sekundengenau über eine größere Distanz erfolgen. Zudem kann die Abfolge eines Tricks ungestört durchgezogen werden, ohne dass zwischendurch Leckerlis verteilt werden müssen. Dieses gibt es dann aber selbstverständlich am Ende der Übung.

Verhaltensprobleme mit dem Clicker lösen

Manchmal ist es gar nicht so leicht, der Katze ein bestimmtes Verhalten anzutrainieren. Hat die Katze das Prinzip des Clickers verstanden, kann er sehr nützlich sein. Damit können in den unterschiedlichsten Situationen positive Signale gegeben werden: 

  • Benutzen der Katzentoilette
  • Krallen an Kratzmöbeln schärfen
  • Freiwillig in die Transportbox legen
  • Sich überall anfassen lassen
  • Akzeptanz der Pflege
  • Fahrt mit dem Auto
  • Aufenthalt beim Tierarzt
  • Katzengeschirr anlegen
  • Katzenklappe benutzen
  • Rechtzeitiges nach Hause kommen
  • Krallen schneiden
  • Zähne putzen

Zeigt die Katze ein Verhalten, welches unerwünscht ist, dann solltest du nicht schimpfen oder gar grob werden. Ein strenges „Nein“ und anschließendes Ignorieren sollten ausreichen. Arbeite stattdessen besser aktiv mit dem Clicker bei positiven Verhaltensweisen. Völlig unnütz sind Schimpftiraden, wenn du nach Hause kommst und die Katze beispielsweise auf den Boden gepinkelt hat. Sie kann deinen Unmut nicht mit einer Situation in Verbindung bringen, die schon lange vorbei ist. Wichtig ist jetzt stattdessen, den Urinfleck gründlich zu entfernen.

Für welche Katzen ist Clickertraining geeignet?

Eine Freigängerkatze, die den ganzen Tag unterwegs ist und viel erlebt, ist am Abend möglicherweise nicht mehr zu einem Clickertraining zu überreden. Bei Wohnungskatzen sieht dies anders aus: Die meisten von ihnen freuen sich über Abwechslung, denn bisweilen kommt diese etwas zu kurz. Clickern stellt eine sehr gute Möglichkeit zur Interaktion mit Katzen dar. Das stärkt nicht nur die Beziehung, sondern fordert eine Katze geistig wie auch körperlich. Dadurch bleibt sie fit und gesund. Clickertraining kann aber noch mehr: Es kann sehr hilfreich bei der Katzenerziehung sein und kann bei Verhaltensproblemen eingesetzt werden.

Tricks per Clickertraining einstudieren

Es gibt viele Hunde, die den Drang haben, Frauchen oder Herrchen stets zu gefallen und immer alles Recht machen zu wollen. Das kann man von Katzen nicht unbedingt behaupten. Sie haben ihren eigenen Kopf und gehen mitunter lustlos einfach davon. Akzeptiere das bitte. Vielleicht überfordert sie gerade eine Übung, vielleicht ist sie hungrig, schläfrig oder von etwas abgelenkt. Zwang würde keinesfalls zum Erfolg führen. Die Katze muss Lust und Spaß am Clickertraining haben – ebenso wie du. Dann lassen sich vielerlei Tricks einstudieren, die so manchen Besucher sicherlich staunen lassen: 

  • Katze hört auf ihren Namen
  • Gibt Pfötchen
  • Springt durch einen Reifen
  • Läuft durch einen Tunnel
  • Balanciert über ein Brett
  • Macht Männchen
  • Apportiert eine Spielmaus 

Oftmals ist es so, dass eine Katze zufällig ein bestimmtes Verhalten zeigt – zum Beispiel Männchen macht, weil sie etwas erreichen möchte oder kommt, weil sie die Futterdose hört. Nutze diese Situationen und bestätige sie mit dem Clicker. Manche Tricks kannst du auch aktiv einstudieren, indem du die Katze mit einem Leckerli (z.B. durch einen Tunnel) lockst. Füge im Verlauf des Übens noch ein Wortkommando ein, das die Katze mit einem bestimmten Trick in Verbindung bringt. Möglicherweise wirst du schon bald selbst erstaunt sein, wie lernfähig Katzen sein können.

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