Der Charakter der Bombay-Katze
Vielleicht war es Baghira, der schwarze Panther aus dem Dschungelbuch, der das Wunschbild bei der Züchtung der Bombay-Katze darstellte. Überliefert ist dies nicht, doch gelungen wäre das Vorhaben allemal, denn die Bombay sieht nicht nur aus wie ein Panther im Miniformat, sondern ist auch ebenso schlau, neugierig und menschenfreundlich. Daher ist sie nichts für Menschen, die sich eine sehr selbstständige, freiheitsliebende Katze wünschen. Die Bombay möchte stets in der Nähe ihrer Menschen sein. Manchmal genügt es ihr, wenn sie lediglich deren Anwesenheit spürt, häufig sucht sie aber den direkten Kontakt. Sie ist eine typische Schoßkatze, die auch nicht Halt davor macht, es sich auf den Schultern ihrer Menschen bequem zu machen. Irgendwann wird ihr aber langweilig und sie geht ihrer zweiten große Leidenschaft nach – demSpielen. Gerne mit einem Artgenossen, aber auch Katzenspiele mit Menschen machen ihr viel Spaß. Sie ist für wilde Katz-und-Maus-Spiele mit Kindern ebenso zu haben wie für ein Spiel mit der Katzenangel. Jedes Tier hat seine individuellen Vorlieben, aber allen gemeinsam ist die Freude an Action. Daher ist eine Bombay eine hervorragende Hauskatze für eine liebevolle Familie.
Geschichte der Bombay Katze
Die Bombay haben wir der Amerikanerin Nikki Horner zu verdanken. In den 1950er Jahren hegte sie den Wunsch, eine Katze zu züchten, die wie ein kleiner schwarzer Panther aussehen sollte. Dazu verpaarte sie schwarze American Shorthair Katzen mit braunen Burma-Katzen. Die Erfolge blieben allerdings erst einmal aus. Es dauerte über zehn Jahre, bis es durch wiederholte Rückkreuzungen gelang, eine Katzenrasse hervorzubringen, die ein durch und durch tiefschwarzes Fell und kupferne Augen aufwies. Als Nikki Horner mit dem Ergebnis zufrieden war, verlieh sie ihrer neu geschaffenen Rasse den Namen Bombay, der sich auf die gleichnamige indische Hafenstadt bezog.
1980
Nur langsam wuchs der Bekanntheitsgrad der Bombay und so dauerte es bis in die 80er Jahre, als verschiedene Katzenvereine die Bombay als eigenständige Rasse anerkannten. Das freute Nikki Horner, dennoch zog sie sich zu diesem Zeitpunkt immer mehr aus der Katzenzucht zurück. Doch Fans in Amerika und England setzten die Zucht fort, die mit der Zeit leicht unterschiedliche Varianten hervorbrachte. Die amerikanische Form hat im Gesicht einen Touch von Perserkatze, die europäische weist eine längere Schnauze und größer Ohren auf. In Deutschland wird man die Bombay äußerst selten antreffen und sie ist auch nicht von der europäischen Dachorganisation Fife anerkannt.
Rassemerkmale der Bombay-Katze
Die Bombay ist eine mittelgroße Katzenrasse, deren hervorstechendes Merkmal ihr tiefschwarzes Fell und die kupfernen Augen sind. Gelegentlich kommt es in Würfen zu braunen Nachkommen, jedoch sind sich Züchter uneins darüber, ob es sich dabei um eine „echte“ Bombay handelt. Von der Fellfarbe abgesehen, gibt es keinerlei Unterschiede, weshalb eigentlich nichts dagegen spräche, aber das ursprüngliche Zuchtziel war schließlich eine schwarze Katze. Diese soll muskulös, aber gleichzeitig elegant sein und einen geschmeidigen Gang haben, der an die Fortbewegung einer Raubkatze erinnert. Unerwünscht ist ein Look, der in die Richtung einer „kantigen“ Orientalisch Kurzhaar geht. Stattdessen soll alles rund sein, vom Kopf über die Ohren und den allgemeinen Konturen bis zum Schwanzende. Selbiges gilt für die Augen, deren Farbe ein leuchtendes Kupfer aufweisen sollen, aber es darf auch ein goldgelb sein.
muskulös, grazil
3,5 - 5 kg
fein, glänzend
schwarz
kupfer, gold
Die Haltung einer Bombay Katze
Die Bombay eignet sich sehr gut als Wohnungskatze, denn ihr Freiheitsdrang ist gewöhnlich nicht besonders groß. Umso größer ist ihr Wunsch nach Sozialkontakten, weshalb sie als Einzelkatze in einem Singlehaushalt nicht glücklich wird. Im Gegenteil: Am wohlsten fühlt sie sich zusammen mit einem Artgenossen in einer Familie mit Kindern. Hier ist immer jemand da, mit dem sie kommunizieren, spielen, schmusen oder raufen kann. Sie braucht die Abwechslung und entscheidet ganz spontan, nach was ihr gerade ist. Mag ihr Kumpane gerade nicht kuscheln, dann probiert sie es eben bei ihren Menschen. Oder hat von diesen keiner Zeit zum Spielen, dann muss wohl oder übel der Artgenosse herhalten, auch wenn er vielleicht gerade gemütlich auf dem Fensterbrett liegt und die Umgebung beobachtet. Eine Bombay wird häufig versuchen, mit einem gewissen Nachdruck an ihr Ziel zu kommen, ohne dabei aber lästig zu werden. Solange im Haushalt genügend Abwechslung geboten ist, ist sie glücklich und zufrieden und revanchiert sich am Abend mit einer kostenlosen Schmuserunde inklusive beruhigender Schnurrgeräusche.
Die Ernährung der Bombay
Für eine gesunde Katzenernährung sollte die Bombay ein hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil erhalten, denn Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Da sich die Bedürfnisse im Laufe eines Katzenlebens ändern, empfiehlt es sich, auf spezielles Futter für Kitten, erwachsene Katzen und Seniorenkatzen zu setzen: Kitten sind sehr verspielt und benötigen einen hohen Proteinanteil zum Aufbau von Muskelmasse und Körpersubstanz. Kittenfutter weist daher eine andere Zusammensetzung auf als zum Beispiel ein Seniorenfutter. Auch kann die Umstellung auf ein Futter ratsam sein, welches auf Harnwegsprobleme, Nierenerkrankungen, Verdauungsstörungen oder Katzenübergewicht zugeschnitten ist.
Bombay-Kitten sollten mindestens vier Rationen pro Tag erhalten, um den Verdauungsapparat nicht zu sehr zu belasten. Im weiteren Verlauf des ersten Lebensjahres können die Rationen auf zwei bis drei Mahlzeiten verteilt werden. Kittenfutter sollte ungefähr bis zum Erreichen des ersten Lebensjahres verabreicht werden. Ist schließlich aus diesem oder einem anderen Grund eine Futterumstellung geplant, dann nehmen Sie diesen sehr behutsam vor: Mischen Sie täglich einen immer größer werdenden Anteil des neuen Futters unter das gewohnte, um die Katze nicht mit einer abrupten Umstellung zu konfrontieren.