Futterumstellung bei der Katze
Katzen sind Gewohnheitstiere. Daher ist manchmal viel Zeit und Geduld notwendig, bis ein Futterwechsel erfolgreich umgesetzt ist. Unsere Tipps helfen dir bei der Umstellung.
Gründe für einen Wechsel des Futters
Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum bei einer Katze eine Futterumstellung anstehen könnte. Manche sind völlig natürlich, andere vom Halter gewünscht oder möglicherweise dringend geboten.
- Altersgründe
Üblich sind zum Beispiel ein Wechsel des Futters, wenn das Kitten mit ca. einem Jahr ausgewachsen ist und wenn die erwachsene Katze mit ungefähr neun Jahren langsam zum Oldie wird. Kittenfutter liefert deinem Kätzchen alle wichtigen Nährstoffe für einen optimalen Start ins Leben. Ist die Wachstumsphase abgeschlossen, benötigt die Katze nicht mehr ganz so viel Energie und ist mit einem Adult-Futter bestens versorgt. Mit acht bis zehn Jahren sind Katzen zwar noch nicht wirklich alt, dennoch findet im Körper langsam eine Umstellung statt. Um gesundheitlichen Problemen entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, zu diesem Zeitpunkt auf ein Senior-Futter umzusteigen.
- Qualität und Konsistenz
Weitere Gründe für eine Futterumstellung bei der Katze könnten mit der Qualität oder Konsistenz des Futters zusammenhängen. Möglicherweise hast du entdeckt oder wurdest darauf hingewiesen, dass dein bisheriges Futter nicht den Ansprüchen entspricht, die du eigentlich hast. Dann macht es Sinn, auf ein hochwertiges Katzenfutter umzusteigen. Oder vielleicht möchtest du aus bestimmten Gründen von Trockenfutter auf Nassfutter wechseln bzw. andersherum. Ebenso kommt es vor, dass man sich bislang für eine Form entschieden hatte und nun auf Mischfütterung umsteigen möchte. Das kommt vielen Katzen durchaus entgegen: Nassfutter sorgt dafür, dass ihr Wasserbedarf zusätzlich über das Futter gestillt wird, während ein Schälchen mit Trockenfutter ihren kleinen Hunger zwischendurch befriedigt.
- Unverträglichkeit und Krankheiten
Die Nahrung hat großen Einfluss auf die Gesundheit einer Katze. Ein minderwertiges Futter kann Krankheiten auslösen bzw. verstärken. Auf der anderen Seite kann spezielles Futter positive Auswirkungen haben – zum Beispiel bei Übergewicht oder einem empfindlichen Magen. Manchmal kann aber auch das beste Futter nicht helfen – wenn nämlich eine Unverträglichkeit oder Futterallergie bei der Katze festgestellt wurde. Dann steht im Vordergrund, den Verursacher zu finden und zukünftig strikt zu meiden. Vielleicht ist Getreide der Auslöser, ein Zusatzstoff im Futter oder eine bestimmte Fleischsorte. Wenn mit Hilfe einer sogenannten Ausschlussdiät der Verursacher ausfindig gemacht wurde, muss darauf geachtet werden, dass sich dieser keinesfalls mehr in der Nahrung befindet. Achte hierbei genau auf die Zusammensetzung des jeweiligen Futters.
Katzen sind Gewohnheitstiere
Unter Hunden gibt es zwar auch Exemplare, die beim Fressen etwas heikel sind, die meisten verspeisen aber alles, was im Napf angeboten wird. Anders bei Katzen: Sie gelten seit jeher als mäkelig. Bei einem neuen Futter machen sie gerne einen großen Bogen und schauen einen an, als wolle man sie vergiften. Die Gründe dafür sind ganz natürlich: Bei alt bewährtem Futter weiß die Katze, dass es ihr guttut und keine Gefahr davon ausgeht – zumindest soweit sie das beurteilen kann. Neues Futter könnte dagegen ungenießbar sein, weshalb Katzen in freier Wildbahn nur darauf zurückgreifen, wenn ihre übliche Beute nicht vorhanden ist. Auf unsere Hauskatzen übertragen bedeutet dies: Warum auf ein anderes Futter umsteigen, wenn das bisherige für sie durchaus in Ordnung ist. Dies zu bewerkstelligen, kann eine echte Herkulesaufgabe sein. Doch mit Geduld und ein paar Tricks ist ein Futterwechsel bei Katzen durchaus möglich.
So funktioniert die Futterumstellung bei der Katze
Eine Umstellung des Futters von einem Tag auf den anderen ist bei vielen Katzen nicht nur unmöglich, weil sie dies verweigern, sondern sollte auch aufgrund möglicher Nebenwirkungen vermieden werden. Nicht unüblich ist, dass Katzen bei einem zu schnellen Übergang mit Durchfall reagieren und dann möglicherweise eine Abneigung gegen das neue Futter aufbauen. Habe daher Geduld und gehe folgendermaßen vor:
Schrittweise Umstellung
Wenn du dich für ein neues Futter entschieden hast, solltest du dieses Schritt für Schritt unter das Bisherige mischen. Beginne lediglich mit einer winzigen Menge, um eine erste Geschmacksnote zu setzen. Es genügt bereits ein Teelöffel des neuen Futters. Über die nächsten Tage hinweg steigerst du den Anteil ganz langsam, während du in gleichem Maße das Alte reduzierst. Habe Geduld. Der Übergang kann in fünf Tagen vollbracht sein, aber ebenso gut drei Wochen dauern. Beobachte deine Katze, ob sie sich plötzlich zurückhält. Dann solltest du nochmal einen Schritt zurückgehen.
Ein zweites Schälchen
Eine weitere Möglichkeit des Futterwechsels bietet sich über ein zweites Schälchen an. Stelle dieses neben die gewohnte Futterschüssel und gib eine kleine Menge des neuen Futters hinein. Vielleicht lässt dein Stubentiger es erst einmal links liegen, doch er wird bereits mit dem Geruch vertraut gemacht. Sollte es sich um Nassfutter handeln, vergiss nicht, es bei Nichtverzehr regelmäßig zu erneuern. Die meisten Katzen können früher oder später nicht der Versuchung widerstehen und probieren das neu angebotene Futter. Nun kannst du genauso vorgehen wie bei einer schrittweisen Untermischung. Während du in das Schälchen mit altem Futter immer weniger gibst, füllst du das Neue immer weiter auf, bis schließlich der Übergang vollzogen ist.
Feste Fütterungszeiten und Verzicht auf Leckerlis
Bei manchen Katzen muss man mit allen Mitteln arbeiten, um sie von einer Futterumstellung zu überzeugen. Falls du bisher sowohl bezüglich der Fütterungszeiten wie auch der Leckerlivergabe sehr großzügig warst, solltest du dies nun einstellen. Ein natürliches Hungergefühl kann äußerst hilfreich sein, um einen Futterwechsel umzusetzen. Führe daher feste Fütterungszeiten ein – z.B. morgens, mittags und am späten Nachmittag. Wichtig hierbei ist, die Katze nicht mit Leckerlis zu versorgen. Diese sind oft besonders energiehaltig und schmackhaft und sorgen dafür, dass auf die Hauptmahlzeit problemlos verzichtet werden kann.
Aus der Trickkiste
Gestaltet sich die Futterumstellung schwierig, gibt es noch zwei Tricks, die du versuchen kannst: Solltest du mit zwei Futterschälchen arbeiten, kannst du bei Nassfutter das Alte etwas verwässern und das Neue ein wenig aufwärmen. Dadurch verliert das eine an Geschmack, während das andere gewinnt. Solltest du Trockenfutter verabreichen, kannst du das Neue ein wenig einweichen, um es geruchintensiver zu machen.
Vorsicht bei kranken Katzen
Bei einer kranken Katze kannst du grundsätzlich die gleichen Methoden anwenden wie oben erwähnt. Allerdings solltest du damit nach Möglichkeit etwas warten. Fühlt sich die Katze nicht gut und bekommt ein neues Futter vorgesetzt, könnte sie dieses mit ihrem Unwohlsein in Verbindung bringen und eine Abneigung aufbauen. Frage deinen Tierarzt, ob du mit der Umstellung ein paar Tage warten solltest.