Der Charakter der Maine Coon
Wer noch nie eine Maine Coon zu Gesicht bekommen hat, mag beim ersten Aufeinandertreffen ganz schön große Augen machen. Denn ein ausgewachsenes Männchen hat wenig Gemeinsamkeiten mit einer „normalen“ Hauskatze. Während diese im Durchschnitt 4 Kilogramm auf die Waage bringt, können es bei einer Maine Coon 9 Kilogramm sein. Hinzu kommt das voluminöse Fell, welches den imposanten Eindruck noch verstärkt. Doch trotz ihrer Größe, handelt es sich bei ihr um eine sehr sanfte und überaus freundliche Katzenrasse. Deshalb wird sie von den Amerikanern gerne als „Gentle Giant“ (Sanfter Riese) bezeichnet. Auch der Name „Hundkatze“ fällt gelegentlich, denn ihre Anhänglichkeit erinnert durchaus an Hunde. Hinzu kommen die Tricks, mit der man bei einer Maine Coon Katze immer rechnen muss. Das können anerlernte sein, die zum Beispiel mit Hilfe eines bei Hunden oft zum Einsatz kommenden Clickers trainiert werden können oder sie hat einfach sehr genau ihren Halter beobachtet und hat ganz von alleine das Prinzip gelernt, wie eine Tür zu öffnen oder ein Wasserhahn mit den Pfoten aufzudrehen ist. Ihre Intelligenz ist bisweilen bestechend und so kommt mit Maine Coons keine Langeweile auf. Dazu trägt auch ihre Gesprächigkeit bei, sei es untereinander oder mit ihren Menschen.
Geschichte der Maine Coon
Über die Entstehungsgeschichte der Maine Coon gibt es keine gesicherten Daten, jedoch einige Vermutungen. Wahrscheinlich handelt es sich bei ihr um eine Kreuzung von Hauskatzen mit langhaarigen Katzen wie der Angora. Seeleuten brachten diese aus dem Mittleren Osten unter anderem auch bis nach Maine, einer Provinz im Nordosten der USA. Dort entstand die Maine Coon, deren zweiter Teil des Namens sich wahrscheinlich auf das englische Wort „racoon“ (Waschbär) bezieht. Eine gewisse Ähnlichkeit ist bei den beiden gut bepelzten Tieren durchaus gegeben und ein dickes Fell hat in dieser Gegend klare Vorteile, denn im Winter wird es dort bitter kalt.
1850
Gesicherte Hinweise auf die Rasse gibt es ab 1850. Damals stellten Farmer sie auf Ausstellungen vor, was für große Aufmerksamkeit sorgte. Mit dem Aufkommen der Perserkatze und weiterer Rassen schwand ihre Popularität allerdings wieder. Dennoch schaffte es die Maine Coon zu internationaler Anerkennung: Seit 1976 wird sie im amerikanischen Verband CFA als eigene Katzenrasse gelistet, seit 1983 auch in der FiFé (Féderation Internationale Féline). Inzwischen hat sie so mancher Katzenrasse wieder den Rang abgelaufen und gilt als eine der beliebtesten Rassen der Welt.
Rassemerkmale der Maine Coon
Mit einem Gewicht von 4 bis 9 Kilogramm zählt sie zu den größten Katzenrassen der Welt. Von der Schwanzspitze bis zur Nase kann sie eine Länge von 120 Zentimetern erreichen. Der Körper der Maine Coon ist großformatig, gut bemuskelt, mit starkem Knochenbau und breitem Brustkorb. Sie soll Kraft und Robustheit ausstrahlen, was sie mit Hilfe ihres Fells problemlos schafft. Dieses ist mittellang, dicht und wasserabweisend. An den Hinterbeinen, am Bauch und Hals sollte das Haar länger sein, um für den speziellen Look der Maine Coon zu sorgen. Dazu können auch Pinselohren gehören, sie sind aber nicht zwingend vorgeschrieben. Hauptsache, die Ohren sind nicht zu klein, was auch für die Augen gilt, welche jegliche Farbe aufweisen dürfen. Es gibt nicht, wie bei manchen Rassen der Fall, eine Abhängigkeit der Augen- zur Fellfarbe. Alles ist erlaubt, nur beim Fell gibt es ein paar wenige Ausnahmen: Nicht erwünscht sind Abzeichen (Pointed) und die Farben chocolate, lila, cinnamon und fawn. Doch ob schwarz, braun oder rot, ein- oder mehrfarbig – Maine Coons gibt es in einer enorm großen Varietät.
kraftvoll, großformatig
4 - 9 kg
dicht, seidig
fast alle Farben
alle
Die Haltung einer Maine Coon
Zwar muss es kein Haus mit Garten sein, aber man sollte sich durchaus bewusst darüber sein, dass es sich bei der Maine Coon nicht um ein kleines Miezekätzchen handelt. Wer zwei oder drei Tiere hält, sollte entsprechend Platz in der Wohnung haben. Dazu gehört unter anderem ein großer, stabiler Kratzbaum mit ausreichend Liege- und Ausguckflächen. Diese werden von der Maine Coon gerne genutzt. Zudem ist ein Kratzbaum ideal für Fangspiele. Dazu ist sich diese große Rasse keinesfalls zu schade. Im Gegenteil, Maine Coons gelten als verspielt, weshalb von der Spielangel, über Federwedel, Spielmäuse und Tunnel möglichst viel Abwechslung geboten sein sollte. Vor allem wenn die Maine Coon als Einzeltier gehalten wird, ist der Halter gefragt. Es lohnt sich, bei der Anschaffung gleich auf zwei Tiere zu setzen, dann ist rund um die Uhr jemand zum Kommunizieren, Spielen oder Jagen da. Das kann ohne weiteres ausschließlich in der Wohnung stattfinden – noch spannender finden es die Katzen aber, wenn zu ihrem Revier auch ein katzensicherer Balkon zählt. Das Beobachten der Umgebung macht jeder Katze Spaß. Doch denken Sie daran, dass von der Aussichtsplattform, über ein Katzennetz und den Kratzbaum, bis zur Katzentoilette alles eine entsprechende Größe und Stabilität aufweisen sollte. Nur so können Sie eine Maine Coon rundherum zufrieden stellen.
Gesundheit
Maine Coons sind sehr robust und nicht überdurchschnittlich krankheitsanfällig. Doch Krankheiten lassen sich nie ausschließen. Die Wahrscheinlichkeit steigt und fällt mit der Verantwortung, die ein Züchter bei der Auswahl seiner Katzen übernimmt. Es gibt mehrere Erbkrankheiten, die auf ein Minimum reduziert werden können, wenn bei der Auswahl der Zuchtkatzen entsprechende Tests durchgeführt werden. Relativ neu ist zum Beispiel die Erkenntnis, dass es nicht nur bei Hunden HD (Hüftgelenksdysplasie) gibt, sondern auch bei Katzen. Vor allem bei großen Rassen lohnt es sich, Röntgenuntersuchungen anfertigen zu lassen und Tiere für die Zucht auszuschließen, deren Hüften „ungeeignet“ sind.
Eine weitere Erbkrankheit ist die Herzkrankheit „Hypertrophe Cardiomyopathie“, bei der sich die Herzwand verdickt, so dass der Innenraum des Herzens immer kleiner wird. Medikamente können helfen, doch leider wird die Krankheit oft erst spät entdeckt, so dass sich dann lediglich die Symptome, wie beschleunigte Atmung, abmildern lassen. Selbiges gilt für die Polyzystische Nierenerkrankung (PKD). Auch hier beschränkt sich die Behandlung auf die Behandlung der Symptome, da eine Heilung nicht möglich ist. Zur Vermeidung bzw. Minimierung eines Ausbruchs der Krankheiten hilft ein Gentest.
Die Ernährung einer Maine Coon
Für eine gesunde Ernährung sollte die Maine Coon ein hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil erhalten, denn Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Da sich die Bedürfnisse im Laufe eines Katzenlebens ändern, empfiehlt es sich, auf spezielles Futter für Kitten, erwachsene Tiere und Seniorenkatzen zu setzen: Kitten sind sehr verspielt und benötigen einen hohen Proteinanteil zum Aufbau von Muskelmasse und Körpersubstanz. Kittenfutter weist daher eine andere Zusammensetzung auf als zum Beispiel ein Seniorenfutter. Auch kann die Umstellung auf ein Futter ratsam sein, welches auf Harnwegsprobleme, Nierenerkrankungen, Verdauungsstörungen oder Übergewicht zugeschnitten ist.
Maine Coon Kitten sollten mindestens vier Rationen pro Tag erhalten, um den Verdauungsapparat nicht zu sehr zu belasten. Im weiteren Verlauf des ersten Lebensjahres können die Rationen auf zwei bis drei Mahlzeiten verteilt werden. Kittenfutter sollte mindestens bis zum Erreichen des ersten Lebensjahres verabreicht werden, denn Maine Coons wachsen sehr langsam. Ist schließlich aus diesem oder einem anderen Grund ein Futterwechsel geplant, dann nehmen Sie diesen sehr behutsam vor: Mischen Sie täglich einen immer größer werdenden Anteil des neuen Futters unter das gewohnte, um die Katze nicht mit einer abrupten Umstellung zu konfrontieren.