
Der Charakter der Kartäuserkatze
Sie ist weder laut, noch fordernd, aufdringlich oder gar aggressiv. Im Gegenteil: Eine Kartäuser ist bekannt für ihre ausgeglichene Art, ihre Besonnenheit und Friedfertigkeit. Mit ihr lässt sich gut Kuscheln, auf dem Sofa flätzen oder einfach nichts tun. Sie muss nicht ständig bespaßt werden, sondern ruht in sich selbst. Das soll aber nicht heißen, dass sie unnahbar oder gar abweisend wäre. Die Kartäuserkatze liebt ihre Menschen. Deshalb ist sie auch sofort bereit, ihren bequemen Platz auf dem Kratzbaum aufzugeben, wenn sich niemand mehr in Sichtweite befinden sollte. Dann streift sie durchs Haus und macht sich auf die Suche nach ihrem „Lieblingsmenschen“, den sie sich oft aussucht. Zu wählerisch ist sie dabei jedoch nicht: Sie freut sich über jeden in der Familie, so lange es nicht zu wild zugeht. Ein kleines Katzenspielchen darf durchaus sein, aber dann zieht sie sich lieber wieder zurück und genießt den Ausblick aus sicherer Höhe.
Geschichte der Kartäuser Katze
Immer wieder kommt es zu Verwirrungen bei der Kartäuser bezüglich ihres Namens, denn die einen nennen die Rasse Kartäuser, die anderen Chartreux. Um es kurz zu machen: Es handelt sich dabei um ein und die selbe Rasse! Kartäuser ist die eingedeutschte Form von Chartreux. Das Problem ist, dass die Bezeichnung „Kartäuser“ früher für die unterschiedlichsten Katzenrassen blauer Katzen benutzt wurde, also zum Beispiel auch für die blaue Variante der Britsch Kurzhaar. Das sorgt bis heute für Verwirrung, doch offiziell darf sich nur eine Chartreux als echte Kartäuser bezeichnen.
1920
Einig sind sich die Experten, dass die Rasse ihren Ursprung in Frankreich hat. Ob sie etwas mit dem Orden der Grande Chartreuse zu tun hatten, darüber wird spekuliert. Vielleicht hielten die Mönche die Rasse in ihren Klöstern, ihren offiziellen Ursprung haben sie jedoch dem Geschwisterpaar Christine und Suzanne Léger zu verdanken. Sie zog es 1920 auf die bretonische Insel Belle-Ile-en-Mer, wo sie auf wild lebende blaue Katzen stießen. Sie begannen mit der planmäßigen Zucht und gaben den Katzen die Bezeichnung „Chartreux“. Über die Namensgebung wird immer wieder spekuliert. Möglicherweise geht sie auf die blau-graue Wollsorte „Pile des Chartreux“ zurück.
1931
1931 wurde die Rasse auf der Katzenshow „Mignonne de Guerveur“ vorgestellt und zur schönsten Rasse gekürt. Langsam machte sie sich einen Namen, doch zu Kriegszeiten blieb auch sie nicht vor Rückschlägen verschont. Um bei den immer weniger verbliebenen Katzen Inzucht zu vermeiden, gab es Verpaarungen mit der Britisch Kurzhaar und wahrscheinlich auch mit der Russisch Blau und Perserkatzen. Das führte dazu, dass bis ins Jahr 1977 blaue Britisch Kurzhaar häufig auch als Kartäuser bezeichnet wurden. Seitdem die Chartreux aber bei der Fife als eigenständige Rasse anerkannt wurde, achtet man auf eine klare Trennung.
Rassemerkmale der Kartäuser
Zwar ist das blaue Fell der Kartäuser eins ihrer Charakteristika, doch das gilt auch für die Russisch Blau, die Korat und die blaue Variante der Britisch Kurzhaar. Die Russisch Blau hat jedoch grüne Augen, die Korat keine Unterwolle und die Britisch Kurzhaar ist gedrungener und rundlicher. Bei der Kartäuser sind die Augen immer dunkelgelb bis kupfer, groß und nicht allzu rund. Ihr Kopf ist relativ breit, was vor allem für Männchen gilt, die sich von den zierlicheren Weibchen deutlich unterscheiden. Zwar sind beide relativ kräftig und muskulös, die Männchen sind jedoch sichtbar größer, stattlicher und wiegen im Durchschnitt zwei Kilogramm mehr als Weibchen. Gemeinsam ist ihnen das glänzend, dichte Fell, welches sämtliche Schattierungen von Blau aufweisen darf. Ein helles Blaugrau wird bevorzugt, wichtig ist aber nur, dass der Farbton einheitlich und das Unterfell an der Basis leicht wollig ist. Aufgrund des Doppelfells stehen die Haare ab.
kräftig, muskulös
4 - 7 Kg
glänzend, dicht
blau
gelb, kupfer
Die Haltung einer Kartäuserkatze
Eine Kartäuser ist eine perfekte „Anfängerkatze“, denn sie ist völlig unkompliziert und du kannst die Katze gut erziehen. Dementsprechend eignet sie sich sowohl für einen Singlehaushalt als auch als Familienkatze. Sie ist sehr anpassungsfähig und hat kein Problem damit, wenn sie lediglich als Wohnungskatze gehalten wird, wobei sie nichts gegen einen katzensicheren Balkon mit einer Katzenklappe oder Freilauf einzuwenden hat. Wahrscheinlich wird sie sich nur wenig vom Haus entfernen, weil sie sehr menschenbezogen ist. Besteht diesbezüglich über den Tag hinweg ausreichend Kontakt, kann sie auch als Einzelkatze gehalten werden. solltest du deine Katze mal alleine lassen, gibt es einige Dinge auf die du achten solltest. Muss sie dagegen regelmäßig längere Zeit alleine zuhause verbringen, empfiehlt sich eine Zweitkatze oder eine gute Katzenbetreuung. Zum kuscheln und beobachten eignet sich perfekt ein deckenhoherKratzbaum mit vielen Liegeflächen, denn eine Kartäuser beobachtet gerne und hat am liebsten alles im Blick, weshalb der Kratzbaum möglichst zentral aufgestellt werden sollte. Nähert sich ihr jemand, wird sie sich selten einer Streicheleinheit entziehen, sondern diese in vollen Zügen genießen. Sie ist sehr zutraulich und braucht diesen innigen Kontakt zu ihrer Familie. Zur Abwechslung darf es auch einmal ein Spiel mit der Katzenangel sein, aber zu viel Action benötigt sie nicht.
Die Ernährung der Kartäuserkatze
Um eine Kartäuser gesund zu ernähren, sollte sie einhochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil erhalten, denn Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Da sich die Bedürfnisse im Laufe eines Katzenlebens ändern, empfiehlt es sich, auf spezielles Futter für Kitten, erwachsene Tiere und Seniorenkatzen zu setzen: Kitten sind sehr verspielt und benötigen einen hohen Proteinanteil zum Aufbau von Muskelmasse und Körpersubstanz. Kittenfutter weist daher eine andere Zusammensetzung auf als zum Beispiel ein Seniorenfutter. Auch kann die Umstellung auf ein Katzenfutter ratsam sein, welches auf Harnwegsprobleme, Nierenerkrankungen, Verdauungsstörungen oder Übergewicht bei Katzen zugeschnitten ist. Für diesen Fall empfehlen wir ein spezielles Katzenfutter für übergewichtige Katzen.
Kartäuser-Kitten sollten mindestens vier Rationen pro Tag erhalten, um den Verdauungsapparat nicht zu sehr zu belasten. Im weiteren Verlauf des ersten Lebensjahres können die Rationen auf zwei bis drei Mahlzeiten verteilt werden. Kittenfutter sollte ungefähr bis zum Erreichen des ersten Lebensjahres verabreicht werden. Ist schließlich aus diesem oder einem anderen Grund ein Futterwechsel geplant, dann nehmen Sie diesen sehr behutsam vor: Mischen Sie täglich einen immer größer werdenden Anteil des neuen Futters unter das gewohnte, um die Katze nicht mit einer abrupten Umstellung zu konfrontieren.