Kastration der Katze

Die Kastration einer Katze ist aus vielerlei Gründen empfehlenswert und sollte frühzeitig erfolgen. Der Eingriff verhindert nicht nur ungewollten Nachwuchs, sondern senkt auch das Risiko von Tumorerkrankungen und führt häufig zu einem ausgeglicheneren Wesen der Katze.

Wann ist eine Katze geschlechtsreif und wie erkenne ich das?

Die Geschlechtsreife setzt bei Katzen in der Regel zwischen dem 6. bis 10. Lebensmonat ein, teilweise aber auch schon früher. Besonders frühreife Rassen wie Siamkatzen oder Abessinier können bereits mit 4 bis 5 Monaten geschlechtsreif werden. Bei Langhaarkatzen dauert der Prozess interessanterweise oft etwas länger. Aber spätestens wenn eine Katze 12 Monate ist, ist sie geschlechtsreif.

Anzeichen für die nahende oder erlangte Geschlechtsreife sind deutliche Verhaltensänderungen: Viele Katzen miauen mehr und lauter, zeigen ein verstärktes Markierverhalten mit Urin, rollen sich häufiger auf dem Boden hin und her, die Katzen fressen weniger und sind rastlos. Bei Freigängern dehnen sich die Streifzüge deutlich aus und es kann zu Revierstreitigkeiten kommen, die zu Verletzungen führen können.

    Warum ist die Kastration von Katzen wichtig?

    Es gibt viele gute Gründe, warum sowohl Freigänger-Katzen als auch reine Wohnungskatzen kastriert werden sollten:

    • Die Kastration verhindert zuverlässig ungewollten Nachwuchs. 
    • Studien belegen, dass kastrierte Katzen durschnittlich doppelt so alt werden wie unkastrierte. Durch die Kastration sinkt bei Katzen das Risiko, an Tumorerkrankungen der Geschlechtsorgane wie Gebärmutter- oder Eierstockkrebs zu erkranken.
    • Auch die Gefahr der Übertragung gefährlicher Infektionskrankheiten wie Katzenleukämie oder Katzenaids durch Konkurrenzkämpfe und Paarungen wird durch die Kastration gebannt.
    • Es kommt seltener zu notwendigen Behandlungen von Verletzungen und Bisswunden durch Revierkämpfe mit anderen Katzen.
    • Auch vermindert sich durch die geringeren Streifzüge das Risiko von Verkehrsunfällen.

    In einigen Städten und Gemeinden gilt für Freigänger-Katzen mittlerweile eine Kastrations-, Registrierungs- und Kennzeichnungspflicht. Bei entsprechenden Verordnungen droht für Zuwiderhandlungen ein Bußgeld. Informiere dich daher, wie die Situation bei dir vor Ort ist.

    Was ist der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation?

    Die Kenntnis der Unterschiede zwischen Kastration und Sterilisation ist von entscheidender Bedeutung. Die Eingriffe haben verschiedene Auswirkungen!

    Kastration

    Die Kastration ist ein chirurgischer Eingriff, der die Entfernung der Fortpflanzungsorgane der Katze umfasst. Entweder betrifft es die Eierstöcke der weiblichen Katze oder die Hoden des Katers. Dieser Eingriff macht das Tier unfruchtbar und verhindert die Produktion von Sexualhormonen. Dadurch werden Rolligkeit, unerwünschtes Fortpflanzungsverhalten und bestimmte gesundheitliche Risiken reduziert. Die Kastration wird oft auch empfohlen, um das Tier vor bestimmten Krebserkrankungen und Infektionen zu schützen, die mit den Fortpflanzungsorganen verbunden sind.

    Sterilisation

    Im Gegensatz zur Kastration beinhaltet die Sterilisation lediglich die Unterbrechung der Fortpflanzungswege, ohne die Entfernung der Fortpflanzungsorgane selbst. Bei der Sterilisation werden die Samenleiter unterbrochen bzw. die Eileiter der Katze  verschlossen, um zu verhindern, dass die Eizellen die Gebärmutter erreichen. Dies bedeutet, dass die Katze immer noch Sexualhormone produziert und Rolligkeit erleben kann, aber sie wird nicht schwanger. Sterilisation schützt nicht vor bestimmten Krebsarten oder Verhaltensänderungen im Zusammenhang mit den Fortpflanzungsorganen, wie es bei der Kastration üblicherweise der Fall ist.

    Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Kastration?

    Eine Kastration sollte bei Freigängerkatzen bereits vor Eintritt der Geschlechtsreife erfolgen, um Nachwuchs zu vermeiden. Bei weiblichen Tieren kleinerer oder bestimmter Katzenrassen ist eine Kastration im Alter zwischen dem 4. bis 9. Lebensmonat ideal. Da Kater oft erst zwischen dem 8. bis 10. Lebensmonat geschlechtsreif werden, kann eine Kastration etwas später erfolgen. Kläre dies aber auf alle Fälle mit deinem Tierarzt ab.  Spätestens beim Einsetzen der ersten Symptome rund um die Geschlechtsreife sollten Katzenhalter einen Termin beim Tierarzt vereinbaren, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

    Was kostet eine Kastration der Katze?

    Die Kosten einer Katzen-Kastration unterscheiden sich je nach Region, Aufwand und dem jeweiligen Gebührensatz. Zwar müssen sich Tierärzte an die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) halten, sie können jedoch (ähnlich wie wir es bei einem Zahnarzt kennen) den ein- bis dreifachen Gebührensatz berechnen.

    Laut GOT bewegen sich die reinen Kosten für eine Kastration beim Kater im Mittel zwischen 30 und 100 Euro. Bei der Katze - aufgrund des umfangreicheren Eingriffs - müssen Halter mit einer Bandbreite von etwa 60 bis 170 Euro rechnen.

    In diesen Preisen sind jedoch die Vor- und Nachsorge, die Narkose sowie die benötigten Medikamente und das Verbandsmaterial noch nicht enthalten. Für Trächtigkeitstests, Blutuntersuchungen etc. vor der Operation kommen weitere Kosten hinzu. Dementsprechend muss für eine Kastration mit mehreren hundert Euro gerechnet werden. Möchtest du einen genaueren Preis vorab wissen, solltest du deinen Tierarzt um einen Kostenvoranschlag bitten.

    Wie läuft die Kastration einer Katze ab?

    Die Kastration muss in Vollnarkose erfolgen. Bei der Katze wird der Bauchraum über einen Schnitt geöffnet. Die Eierstöcke werden abgebunden, herausgenommen und die Bauchdecke anschließend vernäht. Beim Kater werden über zwei kleine Schnitte die Hoden nach außen gestülpt, abgebunden und ebenfalls entfernt. Die Schnitte verheilen mit der Zeit von selbst.

    Direkt nach dem Eingriff sollte die Katze an einem geschützten, warmen Ort aufwachen. In den ersten Stunden benötigt sie vor allem Ruhe, bevor sie wieder nach Hause darf. Eine genaue Anleitung zur Nachsorge erhalten Katzenbesitzer vom Tierarzt.

    Was sind Vorteile und Nachteile einer Kastration?

    Vorteile:

    • verhindert unkontrollierte Vermehrung
    • senkt das Tumorrisiko bei Katzen 
    • geringeres Infektionsrisiko mit FIV, Leukämie etc.
    • keine läufigkeitsbedingten Streunereien
    • Katzen und Kater werden ruhiger und ausgeglichener
    • deutlich weniger Revierkampfverletzungen bei Katern
    • keine Ranzzeit und kein Markierverhalten mehr nach der OP
    • höhere Lebenserwartung um über 60%

    Nachteile: 

    • Kosten der Operation
    • Grundsätzliche Risiken durch Narkose
    • evtl. Gewichtszunahme durch Bewegungsmangel
    • bei älteren Katzen steigt das OP-Risiko

    Verändert sich das Verhalten einer Katze durch die Kastration?

    Die Kastration führt zu einem deutlich ruhigeren, ausgeglicheneren Wesen bei Katzen. Sie zeigen keine Rolligkeit und damit verbundenes Markierendes mehr. Bei Katern kommt es zu keiner Ranz mehr, dem penetrant männlichen Markierverhalten. Allerdings verringert sich durch das fehlende Testosteron auch die Aktivität der Tiere. Deshalb kommt es gelegentlich zu einer Gewichtszunahme bei der Katze, die du durch angepasste Fütterung sowie mehr Spielzeit ausgleichen solltest.

    Worauf müssen Katzenhalter nach einer Kastration achten?

    Nach einer Kastration bei Katzen gibt es einige Dinge zu beachten, um sicherzustellen, dass sich die Katze während der Genesungsphase gut erholt:

    1. Ruhe und Erholung:
      Nach der Kastration benötigt die Katze Zeit, um sich zu erholen. Es ist wichtig, ihr einen ruhigen und geschützten Ort zum Ausruhen zu bieten, an dem sie sich sicher fühlen kann. Reduziere während der ersten Tage nach der Operation Aktivitäten, um die Belastung zu minimieren.
       
    2. Beobachtung:
      Halte deine Katze nach der Kastration gut im Auge. Achte auf Anzeichen von Unwohlsein, wie z.B. übermäßiges Hecheln der Katze, Erbrechen oder ungewöhnliches Verhalten. Informiere deinen Tierarzt, wenn du irgendwelche Bedenken hast.
       
    3. Medikamente:
      Möglicherweise verschreibt der Tierarzt Schmerzmittel oder andere Medikamente, um die Genesung zu unterstützen. Verabreiche die Medikamente gemäß den Anweisungen des Tierarztes. 
       
    4. Vermeidung von Lecken und Kauen:
      Deine Katze sollte daran gehindert werden, an der Operationsstelle zu lecken oder zu kauen, da dies die Heilung beeinträchtigen kann. Hierfür kann dir dein Tierarzt einen speziellen Trichter (Halskrause) mitgeben, um dies zu verhindern.
       
    5. Ernährung:
      Es kommt vor, dass Katzen nach einer Kastration etwas an Gewicht zulegen. Dann empfiehlt es sich, die Nahrungsaufnahme zu reduzieren, um Katzen-Übergewicht und damit verbundene gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
       
    6. Nachsorge:
      Plane eine Nachuntersuchung beim Tierarzt ein, um sicherzustellen, dass die Wunde ordnungsgemäß heilt und dass keine Komplikationen auftreten. Zumeist ist bei Katern

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