Kitten alleine lassen

In der ersten Zeit solltest du dein Kitten nicht alleine lassen. Es braucht Zeit, sich einzugewöhnen und Vertrauen zu fassen. Du kannst aber bereits in langsamen Schritten das Alleinsein üben, damit es später umso besser klappt.

Kitten sind sehr soziale Tiere

In den ersten Wochen sind Kitten keine Sekunde alleine. Die Geschwister sind ständig um sie herum. Sie wärmen sich gegenseitig, kuscheln miteinander und möchten den Kontakt zu den anderen Kätzchen auf keinen Fall verlieren. Passiert dies doch einmal, jammern sie erbärmlich und werden von der Mutter wieder eingesammelt.

Allein zu sein ist für sie erst einmal unvorstellbar und würde als Wildkatzenbaby eine große Gefahr bedeuten. Dieser Instinkt existiert auch in unseren Hauskatzen, weshalb sie darauf bedacht sind, den Kontakt zu ihren Artgenossen nicht zu verlieren. Erst im Alter von einigen Wochen siegt die Neugier immer mehr und führt dazu, dass sie kleine Erkundungstouren unternehmen. Dies bedeutet aber nicht, dass sie schon bereit wären, längere Zeit allein zu bleiben.

Ab wann können Kitten alleine bleiben?

Bis zum Alter von 12 Wochen sollten Kitten gemeinsam mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter zusammenleben. Ab dann sind die Kitten in ihrer Entwicklung so weit gefestigt und bereit zur Abgabe. Diese stellt aber dennoch einen großen Einschnitt in ihr Leben dar! Ideal ist es, wenn sie gemeinsam mit einem Geschwisterchen in ein neues Zuhause kommen. Das macht die Trennung von der Mutter und den übrigen Tieren nicht ganz so schmerzhaft. Eine große Umstellung müssen sie dennoch verkraften. Diese funktioniert umso besser, je liebevoller sie aufgenommen werden.

Wichtig in der Anfangsphase ist es, dass sich die Kitten möglichst stressfrei eingewöhnen können. Dazu gehört, dass sie ungestört so oft und so viel schlafen können, wie sie mögen. Auch sollten sie nicht bedrängt oder zum Spielen gezwungen werden. Stattdessen ist viel Kuscheln und gegenseitiges Kennenlernen angesagt. Jedes Kätzchen benötigt individuell seine Zeit, bis es Vertrauen zu seinen neuen Menschen und seiner neuen Umgebung gefasst hat.  

Ideal wäre es, wenn in den ersten zwei bis drei Wochen immer jemand zuhause ist. Dazu ist es möglicherweise notwendig, Urlaub zu nehmen. Dieser ist gut investiert, denn umso besser die Anfangsphase läuft, umso besser stehen die Chancen, dass das Kitten schon bald problemlos allein bleibt.

Individuelle Unterschiede bei Kitten

Ob ein Kitten bereits mit 15 oder erst mit 20 Wochen eine gewisse Zeit allein gelassen werden kann, ist individuell verschieden. Abhängig ist dies unter anderem von der Veranlagung und dem Wesen. Manche Tiere sind sehr schüchtern, andere die reinsten Draufgänger. Dies muss aber nicht heißen, dass das zurückhaltende Kätzchen zwingend größere Probleme mit Alleinsein hat. Möglicherweise kann es in dieser Zeit so richtig zur Ruhe kommen und das neue Revier völlig ungestört inspizieren, während dem Wildfang schon bald langweilig ist, weil niemand mit dem Kitten spielt. 

Unter Umständen kann auch die Katzenrasse einen Einfluss haben. Manchen Rassen, wie der Siamkatze und der Heiligen Birma wird nachgesagt, sehr anhänglich zu sein, während eine Britisch Kurzhaar oder Bengalkatze eher unabhängig sind. Pauschalisieren lässt sich dies nicht. Selbst innerhalb eines Wurfs können sehr unterschiedliche Charaktere vorhanden sein.

Wie lange kann man Kitten alleine lassen?

Es ist ein Prozess, der langsam wachsen muss. Nicht gut ist es, wenn du die ersten zwei Wochen rund um die Uhr für dein Kitten da bist und es dann plötzlich drei Stunden am Stück alleine bleiben soll. Stattdessen solltest du das Kleine langsam darauf vorbereiten:

1. Phase – Räumliche Trennung

Idealerweise bist du in der ersten Zeit so gut wie immer für dein Kätzchen da – aber solltest dir dennoch nicht angewöhnen, es immer mit dir herumzutragen, wenn du einen Raum verlässt. Hat es Sehnsucht, wird es dir schon folgen. So lernt es bereits, dass es nicht schlimm ist, wenn vorübergehend niemand mehr im Zimmer ist. Es kann dich hören und lernt, dass nach einer gewissen Zeit wieder jemand kommt. 

Auch solltest du dir besser nicht angewöhnen, immer alle Türen offen zu lassen – also auch Toilette und Bad. Das Kitten muss lernen, dass es nicht immer überall mit hinein darf. Solltest du einen leichten Schlaf haben, könnte dir das noch sehr nützlich sein, wenn es darum geht, die Schlafzimmertür zu schließen, ohne draußen ständig eine jammernde und an der Tür kratzende Katze zu haben.

2. Phase – Die Wohnung kurz verlassen

Wie schnell und beständig du trainierst, hängt vor allem davon ab, was du erreichen möchtest. Wenn das Kitten schon bald mehrere Stunden pro Tag allein sein muss, weil du in die Arbeit musst, solltest du regelmäßiger üben als wenn fast immer jemand zuhause ist. Auf alle Fälle heißt es nun, gelegentlich die Wohnung zu verlassen und zum Müll zu gehen, die Post zu holen oder andere Tätigkeiten zu unternehmen, die ein paar Minuten dauern.

3. Phase – Alleinbleiben zunehmend erhöhen

Wie problemlos das Alleinbleiben funktioniert, hängt vor allem davon ab, ob du ein oder zwei Kitten hast. Zu zweit ist es normalerweise deutlich einfacher, denn in diesem Fall können sich die beiden miteinander beschäftigen. Ganz allein kann einem dagegen wesentlich schneller die Decke auf den Kopf fallen. Das solltest du bedenken, falls du beispielsweise alleine wohnst und einen Halbtagesjob hast.

Je nach zukünftiger Anforderung solltest du nun täglich üben. Gehe zum Einkaufen, Spazieren, Freunde treffen, Sachen erledigen. Hierbei solltest du darauf achten, die Zeit kontinuierlich zu erhöhen. Ideal wäre es, wenn du hin und wieder unauffällig durchs Fenster schauen könntest, wie dein Kätzchen die Zeit übersteht. Oder schaffe dir eine kleine Überwachungskamera an, wie es sie inzwischen für wenig Geld gibt. Damit kannst du über dein Handy nachsehen, was sich zuhause gerade tut.

Schaffe gute Voraussetzungen für das Alleine bleiben

Idealerweise hast du zwei Kitten, die sich hervorragend miteinander beschäftigen können. Bei nur einem Kätzchen solltest du umso mehr für perfekte Bedingungen während deiner Abwesenheit sorgen. Dazu gehört selbstverständlich mindestens eine gut gefüllte Wasserschüssel, ein wenig Kittenfutter und eine saubere Katzentoilette.

Vielleicht kannst du es so einrichten, dass du vor dem Verlassen der Wohnung immer noch ein gemeinsames Spiel einplanst oder deine Katze beschäftigst, um sie etwas auszupowern. Außerdem solltest du einen Kratzbaum und verschiedene Katzenspielzeuge zur Verfügung stellen. Wechsle diese regelmäßig durch, um für Abwechslung zu sorgen. Wichtig sind auch gute Aussichtspunkte, damit dein Kätzchen durch das Fenster die Umgebung beobachten kann.  

Katzen gewöhnen sich üblicherweise deutlich schneller daran, allein zu bleiben als Hunde. Das heißt aber nicht, dass bereits Kitten problemlos mehrere Stunden allein gelassen werden sollten. Innerhalb von wenigen Monaten wachsen sie heran und sind schon bald erwachsen. Genieße diese kurze Zeitspanne und mute deinem Kätzchen nicht zu viel zu.  

Tipp: Nach der Eingewöhnungsphase kannst du überlegen, ob du deiner Katze Freigang bieten möchtest. Dann dürfte sie keine Probleme haben, wenn du mehrere Stunden weg bist. Mit Hilfe einer Katzenklappe kann sie jederzeit entscheiden, nach was ihr gerade ist. Bedenke jedoch die Gefahren, die sich draußen ergeben – durch Autos oder andere Tiere. Sie sind der Grund dafür, dass die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich sinken. Wenn also nicht notwendig, lasse deine Katzen besser im Haus. Mit genügend Abwechslung werden sie sich auch hier sehr wohl fühlen und können früher oder später mehrere Stunden allein bleiben.

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