Kitten entwurmen
Halter junger Katzen stellen sich die Frage, ab wann und wie oft man Kitten entwurmen sollte. Am besten frühzeitig und regelmäßig, denn Kätzchen tragen ein erhöhtes Risiko. Das gilt nicht nur für Freigänger – auch Wohnungskatzen können sich mit Würmern infizieren!
Wie infizieren sich Kitten mit Würmern?
Freigängerkatzen tragen das größte Risiko, sich Katzenwürmer einzufangen, denn die lästigen Parasiten lauern an allen Ecken:
- Es reicht bereits, einmal an fremden Kot zu schnuppern und schon kann es zu einer Übertragung gekommen sein.
- Risikoreich ist es, wenn Katzen Mäuse oder andere Tiere fressen. Diese tragen oft verschiedene Wurmarten in sich.
- Auch beim Trinken aus einer Pfütze oder dem Ablecken von Pflanzen und Erde kann es zu einer Infizierung mit Würmern kommen.
- Aber nicht nur Freigänger sind gefährdet, auch reine Wohnungskatzen. Beispielsweise können Würmer über Vögel auf den Balkon gelangen.
- Möglich ist auch, dass sich ein Katzenfloh in die Wohnung verirrt, der in seinem Körper Eier bzw. Larven des Gurkenkernbandwurms tragen kann. Beim Verschlucken des Flohs entwickelt sich der Wurm dann im Körper der Katze.
- Außerdem kann es passieren, dass über die Schuhe oder Kleidung Würmer von draußen in die Wohnung transportiert werden.
- Bei Kitten kommen schließlich noch zwei weitere Übertragungsmöglichkeiten von Würmern in Frage: Zum einen ist diese bereits vor der Geburt durch eine Blutübertragung über die Plazenta möglich. Zum anderen können Kitten Würmer beim Säugen über die Muttermilch aufnehmen.
- Solltest du deine Katze barfen, kommt auch noch ein kleines Risiko in Frage, dass Würmer über das verwendete Fleisch in den Körper der Katze gelangen könnten.
Welche Würmer befallen Katzen?
Es gibt nicht nur eine sondern verschiedene Wurmarten bei Katzen, die Kitten und erwachsene Katzen bedrohen, sondern gleich mehrere. Katzenwelpen können sich beispielsweise bereits während des Säugens mit Spulwürmern infizieren. Die ebenfalls häufig vorkommenden Bandwürmer werden dagegen zumeist über Mäuse übertragen. Selbiges gilt für den Fuchsbandwurm und Lungenwürmer. Eine Ausnahme stellt der Gurkenkernbadwurm dar, der beim Ablecken und Verschlucken von Flöhen aufgenommen wird.
Welche Symptome zeigen Kitten, wenn sie Würmer haben?
Viele Katzen haben Würmer. Wenn sie jedoch ein starkes Immunsystem haben, können sie sich gegen diese wehren und sie zumeist in Schach halten. Bei Kitten ist dies anders: Ihr Immunsystem ist erst im Aufbau. Zwar erhalten sie über die Muttermilch einen gewissen Schutz, aber dieser kann zum einen nicht ausreichend sein, zum anderen werden Kitten nur ein paar Wochen mit Muttermilch versorgt. Ein Wurmbefall kann sich in ihrem Körper sehr schnell ausweiten und zu einer Gefahr werden.
Folgende Symptome sollten ernst genommen werden:
- Durchfall bei Katzen
- Blähbauch
- Erbrechen bei Katzen
- Appetitlosigkeit
- Juckreiz am Hintern
- Ungenügende Gewichtszunahme
- Wachstumsdefizite
- Stumpfes Fell
- Kolik
Treten die beobachteten Symptome nicht rasch zurück, solltest du einen Termin bei deinem Tierarzt ausmachen.
Ab wann sollte man Kitten entwurmen?
Die meisten Tierärzte empfehlen eine erste Entwurmung von Kitten bereits im Alter von 3 Wochen, da von Anfang an die Gefahr einer Wurmübertragung über die Muttermilch besteht oder es zu dieser bereits über die Plazenta gekommen sein könnte. Leider tötet eine Wurmkur immer nur die vorhandenen Würmer ab und stellt keine Prophylaxe dar. Kurze Zeit nach einer Wurmbehandlung können sich bereits neue Parasiten ansiedeln und vermehren.
Wie oft sollte man Kitten entwurmen?
Aufgrund der Gefahr, dass Würmer sich bereits kurz nach einer Wurmkur wieder einnisten können, wird zumeist eine regelmäßige Auffrischung im Abstand von ungefähr zwei Wochen empfohlen – bis ungefähr zwei Wochen nach dem Abstillen. Zu koordinieren sind die Entwurmungen mit den ab der 12. Lebenswoche anstehenden Impfintervallen. Eine Überschneidung ist zu vermeiden. Stattdessen empfiehlt es sich, eine Wurmkur etwa einer Woche vor einer Katzenimpfung durchzuführen. Dann kann gewährleistet werden, dass der Organismus nicht durch Würmer beeinträchtigt ist.
Frage bei deinem Tierarzt nach, welche Wiederholungen er bis zum ersten Geburtstag deines Kittens empfiehlt. Abhängig kann dies von den jeweiligen Lebensbedingungen des Kätzchens sein. Wenn mehrere Katzen in einem Haushalt leben und zudem Freigang haben, dürfte die Empfehlung deutlich häufiger sein als bei einer Single-Wohnungskatze. Möglich sind beispielsweise Wiederholungen im Alter von vier, sechs, neuen und zwölf Monaten. Ab dann genügt für Katzen in der Wohnung unter Umständen eine einmalige Wurmkur pro Jahr, während es bei Freigängern viermal im Jahr nützlich sein kann.
Gefahren und Alternativen einer Entwurmung
Bei der Entwurmung werden chemische Mittel eingesetzt, um gezielt Würmer und deren unterschiedliche Stadien zu vernichten. Nebenwirkungen treten üblicherweise nur sehr selten auf und machen sich durch Erbrechen und Durchfall bemerkbar.
Eine Alternative zur Wurmkur stellt eine Kotuntersuchung dar. Diese kostet aufgrund der notwendigen Laboruntersuchung etwas mehr und liefert kein 100prozentiges Ergebnis. Zum einen werden nicht immer Würmer ausgeschieden. Um diesem Umstand zu begegnen, sollten Kotproben über drei Tage hinweg eingesammelt werden. Aber auch dann ist nicht auszuschließen, dass sich im Körper der Katze gerade Würmer entwickeln. Bei Spulwürmern dauert es beispielsweise ungefähr 8 Wochen ab dem Zeitpunkt der Infektion, bis die ersten Tiere ausgeschieden und somit nachgewiesen werden können.
Welche Wurmkuren für Katzen gibt es?
Es gibt Wurmkuren in Form von Tabletten, Pasten und Spot-Ons. Manche helfen nur bei bestimmten Würmern, während es sich bei anderen um Breitbandpräparate handelt. Einfach irgendein Wurmmittel im Internet zu bestellen und seinem Kitten zu geben, ist nicht sinnvoll! Spreche dich mit deinem Tierarzt ab, zu welchem Präparat, in welcher Dosierung und zeitlichen Abfolge er dir rät. Eine zu geringe Menge kann zu Resistenzen bei Würmern führen, während eine Überdosierung die Gefahr von Nebenwirkungen erhöht.
Welches Medikament zum Einsatz kommt, kann auch vom Gebaren des Tiers abhängen. Manche Katzen lassen sich schwer eine Tablette unterjubeln. Versuche, sie in Nassfutter für Katzen oder einem leckeren Snack zu verstecken. Alternativ kommt eine Paste in Frage, die mit Hilfe einer Dosierspritze direkt auf die Zunge ins Maul gegeben wird. Darüber hinaus gibt es auch Spot-Ons, die auf die Haut aufgetragen werden. An Kosten fallen für eine einmalige Anwendung im Durchschnitt ungefähr 10 bis 20 Euro an.