Katze miaut: Ursache und Lösungen

Manch eine Katze miaut viel und ist sehr anhänglich, während andere eher still und zurückhaltend sind. Wir haben uns angesehen, in welchen Situationen Katzen miauen, was sie uns damit sagen möchten und was du tun kannst, falls dir das Miauen zu viel wird.

Miau ist nicht die Sprache der Katze

„Wie macht die Katze?“ „Miau!“ Grundsätzlich stimmt das natürlich, aber die Kommunikation zwischen Katzen beschränkt sich bei weitem nicht nur auf Miau. Im Gegenteil – Lautäußerung werden untereinander eher selten genutzt. Katzen kommunizieren mehr über ihre Körpersprache, über Düfte und ihre Mimik. Allerdings gibt es Ausnahmen: 

Kommunikation zwischen Mutter und Kitten

Katzenbabys kommen blind und taub auf die Welt. Das Miauen der Mutter können sie also nicht hören. Deshalb greift die Katze zu einem Trick und schnurrt. Das ist zwar noch leiser, dafür entstehen hierbei Vibrationen. Diese spüren die Kitten und können so ihre Mutter orten. Wenn sie allerdings im Alter von ein paar Wochen ihre Umgebung erkunden, funktioniert dies nicht mehr. Jetzt stellt die Mutter vorübergehend auf „Miau“ um, denn dies ist am einfachsten, um der umherstreifenden Kinderschar mitzuteilen, wo sie sich befindet – und es ist auch für sie am leichtesten, miauende Ausreißer aufzuspüren. Sobald jedoch die Katzenkinder größer und ihre vielfältigen Sinne ausgereifter sind, tritt das Miauen wieder in den Hintergrund. 

Katzenkommunikation über die Ferne

Eine weitere Ausnahme für Miauen unter Artgenossen ist die Rolligkeit. Sendet ein weibliches Tier Düfte aus, die einem Männchen in die Nase steigen, kann dies schwer zu ertragende Klagelaute nach sich ziehen. Dies kann vor allem dann der Fall sein, wenn die beiden Tiere sich riechen aber nicht sehen können und daher eine anderweite Kommunikation nicht funktioniert. Miau-Töne sind in diesem Fall die einzige Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen.

Kommunikation zwischen Mensch und Katze

Da Katzen untereinander eher leise und unauffällig kommunizieren, stellt sich die Frage, warum viele dennoch so oft miauen. Die Antwort ist ganz einfach: Dies ist aus ihrer Sicht die einzige Sprache, die wir Menschen verstehen. Auf ihre Körpersignale reagieren wir nicht, bei einem Miau wenden wir dagegen den Kopf, fragen was los ist, streicheln sie kurz, stehen auf, geben ihr Katzenfutter oder werden anderweitig tätig. Katzen haben gelernt, dass sie durch Miauen unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken können. „Miau“ ist daher in erster Linie die Sprache zwischen Katze und Mensch.

Miauen alle Katzen gleich viel?

Ebenso wie manche Hunde viel und manche wenig bellen, ist es auch bei Katzen mit dem Miauen der Fall. Das kann an der Veranlagung liegen oder auch der Katzenrasse. Es gibt tatsächlich Vertreter, die überdurchschnittlich kommunikativ sind. Hierzu zählen vor allem die Siamkatze und die Orientalisch Kurzhaar. Bei diesen beiden handelt es sich oft um echte Quasselstrippen. Nicht für ihre Zurückhaltung bekannt sind auch die Burma, die Maine Coon und die Bengalkatze. Allerdings gilt dies nicht pauschal für jedes Tier. In jedem Wurf finden sich unterschiedliche Charaktere. Die einen miauen viel, andere so gut wie gar nicht. Solltest du auf der Suche sein nach einer Katze, die möglichst wenig miaut, dann frage den Züchter nach seiner individuellen Einschätzung. 

Aber nicht nur die Veranlagung bestimmt, wieviel eine Katze miaut, es kommt auch auf die jeweilige Lebenssituation an. Vielleicht erfüllst du alle Wünsche deiner Katze, bevor sie etwas sagen muss. Dann gibt es nichts zu miauen. Kommt es dagegen häufig zu Verzögerungen oder Nachlässigkeiten, musst du mit entsprechenden Aufforderungen rechnen. Diese könnten sich auf eine der folgenden Situationen beziehen:

Was bedeutet es, wenn die Katze miaut?

Hier findest du die häufigsten Gründe, warum Katzen miauen:

Katze ist hungrig

Freilebende Katzen gehen häufig auf die Jagd, denn sie lieben es, viele kleine Häppchen über den Tag hinweg zu sich zu nehmen. Solltest du nur morgens und abends ein Schälchen bereitstellen, musst du damit rechnen, dass du über den Tag hinweg mehrfach (per Miau) aufgefordert wirst ein Häppchen zu spendieren. Besser wäre es, die Tagesration deiner Katze auf drei Haupt-Mahlzeiten und ein, zwei kleine Katzensnacks zwischendurch aufzuteilen.

Katze hat Langeweile

In einem Mehrkatzenhaushalt mit Freigang ist Langeweile ein Fremdwort. Bei einer Singlekatze, die nicht raus kann und vielleicht sogar ein paar Stunden am Tag allein sein muss, ist Langeweile dagegen recht wahrscheinlich. Bei ihnen ist es wichtig, dass die zur Verfügung stehende Zeit intensiv für Katzenspiele, Zuwendung und Beschäftigung deiner Katze genutzt wird. Ansonsten ist es nur zu verständlich, dass die Katze mit Miauen auf ihre Lage aufmerksam macht.

Stress bei Katzen

Wenn Katzen unzufrieden sind, können sie klagende Miautöne von sich geben. Diese solltest du ernst nehmen. Überlege, ob andere Haustiere, Kinder, Lärm oder sonstige Gegebenheiten für Stress bei deiner Katze sorgen. Diese solltest du beheben, da Stress auf Dauer deine Katze krank machen kann.

Ich will rein, ich will raus!

Geschlossene Türen sind ein häufiger Grund für Miauen. Das kann vor allem die Balkon- oder Terrassentür betreffen. Erst will die Katze raus, dann überlegt sie es sich anders und will wieder rein. Kurze Zeit später ist ihr langweilig und sie will wieder raus. Abhilfe kann eine Katzenklappe schaffen.

Problematisch wird es, wenn es um die Schlafzimmertür geht. Möchtest du nicht, dass deine Katze bei dir im Bett schläft, weil sie dir beispielsweise den Schlaf raubt oder du nicht möchtest, dass dein Freigänger sich hier von allerlei Dingen in seinem Fell entledigt, dann musst du konsequent sein! Entweder darf die Katze nie rein (auch nicht am Wochenende) oder immer. Ein „gelegentlich“ versteht dein Stubentiger nicht – und wird dies durch fortwährendes Miauen intensiv hinterfragen.

Katze miaut in der Nacht

Besonders unangenehm können nächtliche Ruhestörungen in Form von unentwegtem Miauen sein. Diese könnten damit zusammenhängen, dass die Katze tagsüber nicht ausreichend beschäftigt und somit unausgelastet ist. Nachts tigert sie herum und bekundet, dass ihr langweilig ist. Abhilfe kann eine intensive Spieleinheit am frühen Abend schaffen. Vielleicht hat deine Katze aber auch Hunger. Stelle ihr ein Schälchen mit etwas Katzentrockenfutter zur Verfügung und prüfe, ob das Miauen weniger wird.

Betteln

Lässt du dich dazu verleiten, deiner Katze hin und wieder etwas vom Tisch zu geben oder bist grundsätzlich recht großzügig mit Katzenleckerlis? Das könnte die Katze dazu verleiten, dich ständig anzubetteln – und zwar nicht nur durch einen schmachtenden Blick, sondern auch mit ordentlich Miau.

Katze ist krank

Katzen möchten gegenüber anderen nicht schwach erscheinen und ziehen sich bei einer Erkrankung oft zurück. Haben sie Schmerzen, zeigen sie dies mitunter aber auch durch Miauen. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn deine Katze an einer Verstopfung oder Katzennierenerkrankung leiden, Harnwegsprobleme oder Gelenkschmerzen haben.

Was tun, wenn eine Katze ständig miaut?

Wie du siehst, gibt es zahlreiche Gründe, warum eine Katze ständig miaut. In den meisten Fällen sind diese leicht nachvollziehbar. Du musst also individuell nach einer Lösung suchen, zum Beispiel indem du für mehr Abwechslung und Spieleinheiten für deine Katze bei dir zuhause sorgst, die Fresszeiten anders legst, Stresssituationen auflöst oder dir eine Katzenklappe anschaffst. Auch eine gewisse Konsequenz in mancherlei Situationen macht der Katze früher oder später klar, dass Miauen nichts bringt.  

Ist dir der Grund rätselhaft und hast du ein ungutes Gefühl bezüglich der Gesundheit deiner Katze, dann mache besser einen Termin beim Tierarzt aus. Er kann dein Tier durchchecken und überprüfen, ob eine Erkrankung dafür verantwortlich ist, dass deine Katze häufig miaut und darüber hinaus vielleicht sehr anhänglich ist. Gibt er Entwarnung, solltest du weiter überlegen, was der Grund sein könnte. Vielleicht hast du aber auch einfach ein Plaudertäschchen bei dir daheim. Damit musst du leben und das beste aus der Situation machen. Nimm dir die Zeit für „gemeinsame Gespräche“. Vielleicht kannst du ja Unterschiede erkennen. Wissenschaftler haben festgestellt, dass es über 50 verschiedene Miau-Töne gibt. Wer genau hinhört, kann möglicherweise erraten, was die Katze einem gerade mitteilen möchte.

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