Den Hund Barfen

Unter Barfen versteht man die Fütterung des Hundes mit rohem Fleisch, ungekochtem Gemüse, Obst, Knochen und Ölen. Diese Art der Fütterung hat gewisse Vorteile, aber auch viele Nachteile.

Was bedeutet BARF?

Der australische Tierarzt Ian Billinghurst veröffentlichte im Jahr 2001 ein Buch mit dem Titel "The BARF Diet". Dieses gilt als Grundstein der BARF-Ernährung von Hunden. Bei dem Begriff BARF handelt es sich um eine Abkürzung für "Bones And Row Food", also "Knochen und rohes Fleisch". Eine begeisterte Anhängerin dieser Ernährungsmethode war die Hundetrainerin Swanie Simon. Sie verbrachte einen Großteil ihres Lebens in Amerika, bevor sie nach Europa auswanderte. 2005 zog sie mit ihren Hunden und Katzen auf einen Bauernhof im Saarland. Ihr besonders Interesse galt schon immer dem Training mit Hunden und zunehmend deren Ernährung. Neben der Kräuterheilkunde wurde dies im Lauf der Jahre zu ihrem Spezialgebiet. Sie entwickelte sich zu einem glühenden Anhänger der Rohfütterung und übersetzte BARF mit "Biologisch Artgerechtes Rohes Futter". Ihrer Meinung nach ist Barfen nicht schwer, man muss einfach nur die Hunde natürlich füttern. Wie inzwischen aufgrund von Forschungsergebnissen bekannt ist, war dies ein Irrtum. Ob Hund, Katze oder andere Vierbeiner – die Anforderungen unserer Tiere an ihr Futter sind komplexer als man meinen könnte. Daher wollen wir die ernährungsphysiologischen Vorteile und Nachteile der Rohfleischfütterung näher beleuchten.

Was enthält eine BARF-Mahlzeit?

Eine typische BARF-Mahlzeit für den Hund setzt sich aus rohem Frischfleisch, ungekochtem Gemüse, Obst, Knochen und bei Bedarf etwas Getreide zusammen. Zudem müssen dem rohen Futter bestimmte Nährstoffpräparate, Fette und Öle sowie Mineralien zugesetzt werden. Gewisse Vorteile bietet Barfen bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien. Das Futter kann je nach Bedarf den ganz individuellen Bedürfnissen eines Hundes angepasst und jede erdenkliche Fleisch-, Kohlenhydrat- und Gemüsequelle eingesetzt werden. Auch der Mineralstoffanteil kann sich beim Barfen an Gesundheitszustand, Rasse und Alter des Hundes orientieren.

Worin liegt die Gefahr beim BARFen?

Die größte Gefahr des BARFens besteht darin, eine wirklich bedarfsgerechte Mahlzeit für den Hund zusammenzustellen. Über- und Unterdosierungen von Nährstoffen sind sehr wahrscheinlich. So publizierten Stockmann und Kollegen im Journal of the American Veterinary Medical Association, dass es in nahezu allen überprüften BARF-Menüs an essentiellen Nährstoffen fehlte, bzw. einige Komponenten überdosiert wurden. Besonders Calcium, Kupfer, Zink, Iod, Vitamin A und Vitamin D wurden falsch bemessen. Ähnliche Ergebnisse lieferte eine Untersuchung der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Hundehaltern wurde die Möglichkeit geboten, ihre BARF-Rationen überprüfen zu lassen. Dabei stellte sich heraus, dass über die Hälfte der BARF-Fütterungen einen signifikanten Mangel bzw. eine Überversorgung bestimmter Nährstoffe aufwiesen. Und das, obwohl es sich keineswegs um BARF-Einsteiger handelte. Die gut gemeinte Fütterungsmethode ist deshalb mit Vorsicht zu genießen. Insbesonders Welpen und Junghunde können in ihrer Wachstumsperiode ernsthaften Schaden durch eine Fehlernährung nehmen. Missbildungen des Bewegungsapparats können die Folge sein.

Tipp - Barfen für Welpen

Was brauche ich zum Barfen?

Um deinen Hund gesund zu ernähren, benötigt er vor allem Fleisch. Doch dies alleine genügt bei weitem nicht. Das Futter muss auch Innereien, Gemüse, Obst und weitere Zutaten enthalten. Nur wenn sich im Zusammenspiel ein BARF-Menü ergibt, welches den Hund mit allen lebenswichtigen Nährstoffen in ausreichender und aufeinander abgestimmter Form versorgt, ist die Ernährung wirklich gesund. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass dem häufig nicht der Fall ist. Deshalb wird eine nicht unerhebliche Zahl von Hunden und Katzen nicht zufriedenstellend ernährt. Das Thema BARF wird zu oft unterschätzt, weshalb der Wunsch nach einer natürlichen Ernährung schlussendlich nicht erfüllt wird. Daher sollte für jeden Hund und jede Katze, die nach der BARF-Methode ernährt werden sollen, ein Ernährungsplan erstellt werden. Ohne optimale Vorkenntnisse funktioniert dies nur in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Tierarzt oder Ernährungsberater.

Ist gesundes Hundefutter eine Alternative?

Die Ernährung des Hundes durch BARF kann bei bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Krankheiten und Allergien eine Alternative sein. Sie birgt allerdings große Gefahren und kann bei unsachgemäßer Zusammenstellung dem Tier erheblichen Schaden zufügen. Für eine ausgewogene Ernährung eines gesunden Hundes ist sie als eher kritisch zu betrachten. Zumal es heutzutage wertvolles Hundefutter gibt, welches ideal bei vielen Futtermittelallergien, Unverträglichkeiten und ernährungssensiblen Hunden ist. Unser MERA pure sensitive Hundefutter trägt genau diesen Problemen Rechnung. Besonders unsere "fresh meat" Varianten mit bis zu 40% Frischfleisch bzw. Fisch sind für viele BARFer eine echte Alternative. Besonders im Urlaub, wenn das BARFen doch etwas schwerer umsetzbar ist.

6 Thesen zum BARFen

1. These

Werden Muskulatur, Knochen und Stützapparat durch BARF besonders gestärkt?

Das ist wahr, allerdings enthält industriell hergestellte Hundenahrung ebenfalls hochwertiges Protein und Mineralstoffe - und zwar in einer perfekt auf den Hund abgestimmten Konzentration. Überversorgung und Mangelernährung, wie sie häufig bei mit BARF gefütterten Hunden vorkommen, sind so bei gesunden Tieren ausgeschlossen.

2. These

Werden die Nährstoffe besser verwertet, sodass die abgesetzte Kotmenge geringer ist?

Eine geringere Kotmenge steht definitiv nicht zwangsläufig für eine bessere Verdauung! In einem gesunden Rahmen ist sogar das Gegenteil der Fall: Ein größeres Volumen des Speisebreis drückt stärker gegen die Darminnenwände und regt somit die rhythmische Darmbewegung (Peristaltik) an. Dies wiederum ist für eine geregelte Verdauung deines Hundes unerlässlich.

3. These

Kann rohes Fleisch das Risiko einer Magendrehung senken, weil Hundefutter im Magen aufquillt und zu einer Magendrehung führen kann?

Gesundes Futter quillt heutzutage kaum noch auf. Die Ursachen einer Magendrehung sind bisher noch nicht geklärt. Zwar gibt es durchaus schlüssige Theorien, die besagen, dass eine immer wiederkehrende starke Dehnung des Magens eine Drehung begünstigt, bewiesen ist dies allerdings nicht. Es gibt sogar zahlreiche nachgewiesene Fälle, in denen Hunde im Schlaf mit leerem Magen eine Magendrehung erlitten haben. Eine Überdehnung des Magens kann zudem durch die Fütterung mehrerer kleiner Hundefutter Mahlzeiten pro Tag vermieden werden.

4. These

Bekommen die Tiere durch die beim BARFen zugesetzten Fette und Öle ein glänzendes Fell?

Tatsächlich werden wertvolle Fette und Öle beim BARFen zugesetzt - ebenso wie bei einem hochwertigen Hundefutter: Bei MERA werden nur beste Öle mit besonders hochwertigen Omega-3- und -6-Fettsäuren eingesetzt.

5. These

Gehen bei der Zubereitung von Hundefutter alle wichtigen Vitamine verloren?

Nein, das Hundefutter wird über einen kurzen Zeitraum durch Dampf gegart, dabei werden nur geringe Mengen an Vitaminen zerstört. Dieser Nährstoffverlust wird bei der Rezepturerstellung mit einberechnet und ausgeglichen.

6. These

Frisst der Hund rohes Fleisch, weil er vom Wolf abstammt?

Nur bedingt, weil der Wolf auch den Inhalt des Magens des toten Tieres frisst, welcher größtenteils pflanzliche Bestandteile beinhaltet. Zudem liegen zwischen Wolf und unseren heutigen Hunden gut 20.000 Jahre. Eine Zeitspanne, die für die Evolution eines Haustiers durchaus von Bedeutung ist. Schließlich kann auch niemand bestreiten, dass der Mensch seit der Jungsteinzeit vor 20.000 Jahren, in der er gerade erst begann, sesshaft zu werden und Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, bis heute eine deutliche Entwicklung durchschritten hat. Ebenso ist es dem Hund ergangen. Er hat sich den Begebenheiten, die er beim Menschen vorgefunden hat, angepasst und gegartes Fleisch, Früchte und Getreideprodukte gefressen. Ein eindeutiger Nachweis für die Anpassung des Hundes an die Ernährungsweise des Menschen wurde erst kürzlich erbracht: Im Gegensatz zum Wolf verfügt der Hund über Enzyme zum Verdauen von Stärke. Der direkte Vergleich zwischen Wolf und Hund hinkt also gewaltig.

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