Tierversicherungen: Gesundheit für das Tier – Schutz für den Menschen

Eine Tierversicherung kann der Retter in der Not sein – zum Beispiel wenn dein Hund einen Schaden verursacht hat oder er plötzlich krank wird. Wir klären auf, welche Versicherungen es gibt und was sie leisten.

Warum sind Tierversicherungen wichtig?

Eine Tierversicherung schützt dich vor den Kosten, die dir durch eine Krankheit oder Verletzung deines Haustiers entstehen oder weil dein vierbeiniger Liebling einen Schaden verursacht hat. Die Tierkrankenversicherung gilt unter Tierärzten als entscheidendes Element der Tiergesundheit: Weil Tierhalter ohne Versicherungsschutz die Kosten fürchten, zögern sie den Tierarztbesuch oft zu lange hinaus. Sehr wichtig ist auch die Tierhalterhaftpflicht. Denn du haftest mit deinem Privatvermögen in unbegrenzter Höhe für alle Schäden, die dein Tier verursacht.
 

Welche Versicherungen für Tiere gibt es?

Tierversicherungen unterscheiden sich je nach versichertem Risiko in drei Versicherungsarten:

  • Tierkrankenversicherung
    Die Tierkrankenversicherung übernimmt die Tierarztkosten für stationäre und ambulante Behandlungen, Operationen und Medikamente.
  • Operationsversicherung (kurz: OP-Versicherung)
    Die OP-Versicherung deckt die Operationskosten beim Tierarzt oder in der Tierklinik ab. Bei vielen Versicherungen werden auch die Kosten für Voruntersuchungen zur Operation sowie die Nachsorge übernommen.
  • Tierhalterhaftpflichtversicherung
    Die Tierhalterhaftpflicht – oder auch einfach Tierhaftpflicht – kommt für Personen-, Sach- und Vermögensschäden auf, die dein Vierbeiner verursacht.

Spezialfall Tierhalter-Rechtsschutzversicherung

Du möchtest dich gegen die Anweisung des Ordnungsamtes wehren, dass dein Hund einen Maulkorb tragen muss? Der Züchter hat dir einen kranken Welpen verkauft, ohne dich darüber zu informieren. Du forderst Schadenersatz, weil nach einer Hunde-OP dauerhafte Schäden zurückbleiben. Nicht selten sind auch Hunde oder Katzen Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten, bei denen du anwaltliche Hilfe brauchst. 

Normalerweise deckt die klassische Rechtsschutzversicherung Anwalts- und Gerichtskosten in einem „tierischen“ Schadensfall ab. Rechtsfälle, in denen dein Hund oder deine Katze beteiligt sind, fallen jedoch möglicherweise in eine rechtliche Grauzone, so dass nicht immer klar ist, ob dein normaler Rechtsschutz greift. 

Damit du auch in solchen Fällen vor den Kosten geschützt bist, empfiehlt sich der Abschluss einer speziellen Tierhalter-Rechtsschutzversicherung.  Der Tierhalter-Rechtsschutz ist eine so genannte Subsidiärversicherung. Das heißt, sie bezahlt nur dann, wenn keine andere Rechtsschutzversicherung die Kosten eines Rechtsstreites übernimmt.
 

Gut zu wissen: Rechtsschutz bei gewerblich genutzten Hunden

Inhaber von Tierpensionen oder Hundesalons, aber auch Züchter sollten abklären, ob sie bei Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang ihrer gewerblichen Tätigkeit versichert sind. In diesen Fällen übernimmt der private Rechtsschutz keine Deckung, hier greifen Betriebsrechtschutzversicherungen.

Was leistet eine Tierkrankenversicherung?

Hund und Katze gehören zur Familie. Wird dein vierbeiniger Liebling krank oder verletzt sich, liegen die Behandlungskosten schnell bei einigen hundert oder tausend Euro. Aber auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie Impfungen oder Wurmkuren müssen bezahlt werden. Mit einer Tierkrankenversicherung musst du dir keine Gedanken mehr über das Tierarzthonorar machen. Die Versicherung übernimmt neben den Aufwendungen für ambulante Behandlungen auch die Kosten einer Operation. Auch die Vorsorgemaßnahmen sind abgesichert.

Info:

  • Die Kosten für die Zahnsteinentfernung bei einem Hund liegen bei etwa 350.-
  • Die Entfernung eines Tumors kostet durchschnittlich 600.-
  • Muss eine entzündete Gebärmutter operiert werden, eine recht häufige Erkrankung bei Hündinnen, kann das Tierarzthonorar bis zu 2000 Euro betragen.
     

Deckungsbereich einer Tierkrankenversicherung

Damit du dich im Krankheitsfall ganz auf die Genesung deines vierbeinigen Lieblings konzentrieren kannst, bietet dir die Tierkrankenversicherung weitreichende Kostenerstattungen. In der Regel sind folgende Bereiche abgedeckt:

  • Ambulante & stationäre tierärztliche Behandlung
  • Diagnose
  • Operation einschließlich Nachsorge
  • Medikamente
  • Vorsorgeuntersuchungen
  • Auslandsschutz

Wofür kommt eine Tier-OP-Versicherung auf?

Von einem Auto angefahren, ein Kreuzbandriss beim Toben oder das Spielzeug verschluckt: Im Lauf eines Tierlebens kann einiges geschehen, sodass dein Vierbeiner operiert werden muss. Die Tier-OP-Versicherung schützt dich vor hohen Operationskosten beim Tierarzt oder in der Tierklinik. Sie übernimmt die Kosten sowohl für den chirurgischen Eingriff wie auch für die Nachsorge.

Deckungsbereich einer Tier-OP-Versicherung

Die Tier-OP-Versicherung schützt dich vor den Kosten einer Operation.  Sie umfasst in der Regel folgende Leistungen:

  • Medizinisch notwendige Operationen
  • Stationäre Unterbringung beim Tierarzt oder in einer Tierklinik
  • Untersuchungen im Zusammenhang des Eingriffs
  • Medikamente
  • Nachbehandlung
     

Was ist der Unterschied zwischen einer Tierkrankenversicherung und einer Tier-OP-Versicherung?

Die Tierkrankenversicherung bietet einen größeren Leistungsumfang als eine reine Tier-OP-Versicherung. Möchtest du dich nur gegen die Kosten einer Operation absichern, reicht die OP-Versicherung aus. Allerdings sind deine Aufwendungen für ambulante Behandlungen bei einer Erkrankung oder Verletzung des Tieres – sofern keine Operation durchgeführt werden muss – in der OP-Versicherung nicht abgesichert. 
 

Zentrales Element der Tiergesundheit: Tierkrankenversicherungen

Nur wenige Tierhalter legen ein finanzielles Polster für einen medizinischen Notfall bei ihrem Tier zurück. Weil Tierhalter ohne Versicherungsschutz hohe Kosten fürchten, zögern sie den Tierarztbesuch oft zu lange hinaus. Oft kommen erkrankte oder verletzte Tiere in einer schlimmen Verfassung in die Praxis, berichten Tierärzte. Die Beschwerden des Tieres werden schlimmer, Folgeerkrankungen wahrscheinlicher – und die Behandlung selbst führt meist zu noch höheren Kosten.

Mit einer Tierkrankenversicherung im Rücken spielt die Kostenfrage nicht mehr die entscheidende Rolle und das Tier erhält von Anfang an die bestmögliche tiermedizinische Versorgung. Die Gesundheit des vierbeinigen Familienmitglieds und ein langes gemeinsames Leben hängen also maßgeblich auch von dir ab.

Tierhalterhaftpflichtversicherung

Die gute Nachricht zuerst: Ein Schaden, den deine Katze verursacht, ist über deine private Haftpflichtversicherung mitversichert – egal, ob sie das Autodach deines Nachbarn oder den Parkettboden in der Wohnung der Großeltern zerkratzt. 

Verursacht dein Hund einen Schaden, kann das teuer für dich werden: Beim Gassi gehen reißt dein Hund sich los. Er bringt einen Fahrradfahrer zu Fall, der sich den Fuß bricht und wochenlang arbeitsunfähig ist. Als Tierhalter haftest du in unbegrenzter Höhe für alle Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die dein Tier verursacht. Dabei ist unerheblich, ob dich eine Mitschuld trifft. 

Der entscheidende Satz zur Tierhalterhaftung steht im Bürgerlichen Gesetzbuch: „Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen“ (BGB, § 833, Haftung des Tierhalters.

Hintergrund dieses Gesetzestextes ist die sogenannte Gefährdungshaftung bei Haustieren: Der Gesetzgeber geht davon aus, dass von Tieren grundsätzlich eine Gefahr ausgeht. Ein Hund reißt sich los, weil er auf der anderen Straßenseite einen anderen Hund sieht, eine Katze weiß nicht, wie teuer der Lack ist, in den sie gerade ihre spitzen Krallen schlägt, ein Pferd erschrickt und bricht aus der Koppel aus. Die reine Tatsache, dass du ein Tier hältst, birgt das Risiko für einen Schaden. Für dieses Risiko haftest du mit der Gefährdungshaftung.

Für Tierhalter ist die Tierhalterhaftung eine der wichtigsten Versicherungen, denn sie schützt dich vor den finanziellen Forderungen aus diesen Schäden. Sie übernimmt nicht nur die Kosten, die in einem Schadensfall auf dich zukommen, sondern überprüft auch, ob tatsächlich auch ein Anspruch gegen dich besteht.
 

Info Katzenhaftpflicht

Kleintiere wie Hamster, Meerschweinchen und eben auch Katzen benötigen keine eigene Haftpflichtversicherung. Egal, ob deine Samtpfote im Revierkampf einen Artgenossen verletzt oder einen Verkehrsunfall herbeiführt – die Schäden, die deine Samtpfote verursacht, sind in deiner privaten Haftpflicht mitversichert.

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