Rotstich im Hundefell - Ursachen und Abhilfe

Bei Farbveränderungen im Hundefell ist schnell das Hundefutter in Verdacht. Doch was ist der wirkliche Grund für dieses Phänomen? Hier erfährst du mehr!

Verfärbungen beim Hund

Viele Hundebesitzer kennen das Phänomen: Das Fell hat plötzlich einen Rotstich, bei hellen Hunden finden sich verfärbte Bereiche an Lefzen und Pfoten. Schnell sind die Inhaltsstoffe des Futters im Verdacht, doch das ist wissenschaftlich nicht haltbar.

Verfärbungen im Bereich der Lefzen und Pfoten

Im Speichel des Hundes befinden sich so genannte Porphyrine. Diese sind unter anderem Bestandteil des roten Blutfarbstoffs und kommen beim Hund in allen Körperflüssigkeiten, besonders aber in Speichel und Tränenflüssigkeit vor. Beim Belecken der Pfoten, Lefzen oder anderer Körperstellen bleiben diese Proteine im Fell zurück und reagieren mit dem Luftsauerstoff zu einem rötlichen Farbstoff. Bis zu einem gewissen Grad sind diese Verfärbungen ganz natürlich und nicht vermeidbar, treten sie allerdings in extremem Maße auf, sollte beim Tierarzt abgeklärt werden, warum der Hund eine gesteigerte Speichelproduktion hat oder sich verstärkt an bestimmten Körperstellen leckt.

Rote Farbstiche im Fell

Häufig stehen Carotinoide und Kupfer im Verdacht, sich im Fell abzulagern und es mit einem Rotstich zu versehen. Doch das ist chemisch-physikalisch gar nicht möglich, da sich das fettlösliche Carotin nicht in der Proteinstruktur des Haares einlagern kann. Das Fehlen von Kupfer hat sogar einen gegenteiligen Effekt: Kupfer ist zusammen mit Tyrosin für den Aufbau des gesunden Haars unabdingbar. Fehlt einer der beiden Stoffe, wächst das Haar falsch pigmentiert nach (Zentek & Meyer, 1991).

 

Was ist der Grund für den Rotstich im Hundefell?

In der überwiegenden Mehrheit der Fälle liegt eine Fehlpigmentierung nicht in einem Nährstoffmangel begründet. Sieh dir das Fell deines Hundes einmal genau an:

Umweltfaktoren

Wenn es in regulärer Färbung aus der Haut wächst und der Farbstich lediglich in den Haarspitzen zu sehen ist, kann er nicht von einer Mangelernährung herrühren. In diesen Fällen ist der Rotstich auf verschiedene Umweltfaktoren zurückzuführen. In einer Studie von Katrin Busch-Kschiewan und ihren Kollegen (2004) wurde gezeigt, dass UV-Licht, erhöhte Temperatur und Feuchtigkeit einen messbaren Effekt auf die Färbung des Fells haben. UV-Licht führt vor Allem zu einer Aufhellung des Haarkleides durch die Zerstörung des Farbstoffs Melanin, was bei dunklen Hunden einen Rotstich zur Folge hat.

Sonnenlicht

Auch ist nachgewiesen, dass bestimmte Wellenlängen des Sonnenlichts einen Gelbstich bei Wolle hervorrufen. Da Wolle dieselbe biochemische Struktur aufweist, ist eine Übertragung des Sachverhalts auf eine Gelbfärbung weißen Hundefells durchaus möglich. Zusätzlich konnte in der o.g. Studie gezeigt werden, dass eine Erhöhung von Temperatur und Feuchtigkeit zu einer kurzzeitigen Verdunklung des Fells für etwa 24 Stunden führt.

Hund reibt sich

Auch kann eine mechanische Beanspruchung des Haarkleids die Ursache für die Verfärbung sein. Der Hund reibt sein Fell an unterschiedlichen Oberflächen, das Haar wird spröde und das Licht wird nicht mehr wie üblich gebrochen, sodass das Fell nun rotstichig wirkt. Nach dem nächsten Fellwechsel wächst das Haar intakt nach und erscheint wieder in seiner ursprünglichen Farbe.

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