Wichtige Hundekommandos für ein glückliches miteinander
Hundekommandos wie "Sitz", "Platz" und "Aus" sind wichtig im Zusammenleben mit dem Hund. Sie stärken eure Bindung und bringen Ruhe und Harmonie in euren gemeinsamen Alltag. Tipps, wie die einfachen Grundkommandos einfach gelingen, erhältst du hier! ►
Kommandos lernen
In der Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist es für beide Partner wichtig, stetig dazuzulernen und an der Beziehung zu arbeiten. Durch viel Motivation und Lob sind Hunde offen dafür, Kommandos zu erlernen und umsetzen. Je mehr Bindung, Beziehung und Vertrauen zwischen beiden Partnern besteht, desto harmonischer gehen sie miteinander um und verstehen, was der eine dem anderen „mitteilen“ möchte. Je sensibler der Umgang miteinander erfolgt, desto besser gehen Hund und Mensch aufeinander ein.
Das Hundekommando „SITZ“ lernen
Der Hund soll lernen, zu sitzen. Du kannst ihm das nicht mit Worten erklären und auch nicht zeigen, indem du dich selbst hinsetzt. Es gilt, die Aufmerksamkeit des Welpen zu gewinnen, so dass er den Mensch beobachtet und auf dessen Körpersprache und Stimme reagieren kann. Leichter fällt die Welpenerziehung, wenn er in einer Umgebung lernt, die nicht so viel Ablenkung bietet. Wenn der Hund mit seinen Augen einer Hand folgt, die von der Nase des Hundes sichtbar für ihn langsam nach oben gleitet, wird sich der Hund zur Wiederherstellung seines Gleichgewichtes hinsetzen. Erst dann folgt ein ruhiges, freundliches „Sitz“ als Kommando, d.h. sein Tun wird mit dem Kommando „Sitz“ belegt, gefolgt von einem in der Stimmlage eher tief ausfallenden, ruhigen „Gut sooo“, um ihn (positiv) zu bestätigen.
Je nach Temperament des Hundes kann auch ein taktiles Lob folgen: Dazu streicht die Hand mit leichtem Druck fest und ruhig über den Kopf in Richtung des Fellwachstums, begleitet von der ruhigen Stimme „Gut sooo“. Ein stürmisches hin und her streicheln würde den Hund aus der Konzentration reißen. Auch ein Leckerli zusammen mit der Stimme kann als Lob (und Bestätigung) für das erfolgreiche Hundekommando "Sitz" eingesetzt werden. Dieser Vorgang sollte öfter wiederholt werden, denn durch die Wiederholung lernt ein Hund (Konditionierung). Auch durch „Abgucken“, sprich durch ein Vorbild lernen Hunde – d.h. die Hunde schauen sich untereinander Dinge ab – natürlich auch negative. Doch es kann auch hilfreich sein, um zum Beispiel einen Hundetrick einzustudieren.
Das Hundekommando „HIER“ lernen
Auch hier solltest du das Kommando erst aussprechen, wenn der Hund schon tut, was er soll, denn zunächst kann dein Hund mit „Hier“ nichts anfangen! Der Hund kommt während des Freilaufes auf dich zu. Du bestätigst dieses Verhalten, indem du ihn mit deiner Körpersprache motivierst, schnell zu kommen: Dazu gehst du in die Hocke, d.h. machst dich klein, breitest beide Arme aus und motivierst und bestätigst sein Tun mit möglichst hoher aufmunternder Stimme. Bewegungen nach hinten bestärken sein Kommen. Dagegen bewirkt ein „auf ihn zulaufen“ genau das Gegenteil, es wäre eine Bedrohung, der Hund verlangsamt sein Tempo in deine Richtung oder läuft sogar weg. Während er sich dir annähert, wiederholst du öfter das Hundekommando „Hier“, damit dein Hund sein „zu dir rennen“ mit dem Kommando „Hier“ in Verbindung bringt.
Ist er stürmisch bei dir angekommen, sollte er in dich „hineinlaufen“ dürfen, dich leicht anspringen dürfen – immer begleitet durch eine lobende freudige Stimme, dass er merkt, wie sehr du dich über sein Kommen freust. In dieser Situation darfst du ihn ausgiebig streicheln. Auch hier bestärken Leckerli dein Lob. Wenn dein Hund versucht, sich einem Hundekommando zu entziehen, vorausgesetzt er weiß wirklich was du von ihm möchtest, solltest du „dran bleiben“. Motivieren ihn mit Bestimmtheit, aber auch mit Ruhe, Freundlichkeit und Geduld, das Gewünschte zu tun. Überdenke selbst die Situation: War ich klar im Geben des Kommandos? War ich mit meinen Gedanken bei meinem Hund (Ablenkung, Tonlage, Körpersprache, Geduld, Motivation, Konsequenz)?
Das Hundekommando „PLATZ“ lernen
Hat der Hund das Kommando „Sitz“ gelernt, kann nun das Kommando „Platz“ folgen. Dafür gibt es zwei Vorgehensweisen: Zum einen bietet es sich an, das Hundekommando „Platz“ zu geben, wenn der Hund sowieso gerade am Boden bzw. in seinem Körbchen liegt. Sage „Platz“, lobe und streichel ihn, so dass er mit der Zeit sein Liegen mit dem Kommando verknüpft. Die zweite Möglichkeit ist, dass du aus dem Hundekommando „Sitz“ direkt in „Platz“ übergehst. Dazu nimmst du ein Leckerli in die geschlossene Hand und führst diese vor dem sitzenden Hund direkt auf den Boden. Wahrscheinlich folgt der Hund mit seiner Nase der Hand und nimmt automatisch eine Liegeposition ein, die du sofort mit dem Kommando „Platz“ verbindest. Öffne die Hand und bestätige das Kommando mit dem Leckerli. Du hast auch die Möglichkeit, die Bestätigung gleich mit einem Clicker zu verbinden.
Das Hundekommando „NEIN“ bzw. "AUS" lernen
Das Kommando „Nein“ oder „Aus“ sollte unbedingt bereits mit einem Welpen gelernt werden, denn bei einem großen, ausgewachsenen Hund kann es Situationen geben, in denen man sich wünscht, dass dies zuverlässig klappt. Zum Beispiel, wenn er etwas mit der Schnauze aufgenommen hat, das er nicht haben darf. Sei es einen Gegenstand, der tabu für ihn ist oder etwas Ekliges, das er draußen auf dem Boden gefunden hat. Lässt er nicht freiwillig davon ab, kann es notwendig sein, ihm den Gegenstand aus dem Maul zu nehmen, was selbst beim eigenen Hund zu einer gefährlichen Situation führen kann. Übe deshalb frühzeitig das Hundekommando „Nein“ bzw. „Aus“.
Wichtig bei diesem Kommando ist, dass der Hund nicht frustriert mit der Situation allein gelassen wird, sondern etwas Positives erfolgt. Hole ihn aus der Situation raus und biete ihm zum Beispiel ein Tauschgeschäft an. Das kann ein Leckerli sein oder – für den Fall der Fälle – ein Lieblingsspielzeug, das du immer dabei hast. Ein „Nein“ bedeutet also nicht den totalen Abbruch und das Ende einer Situation, sondern einen Wechsel, der für ihn positiv verläuft.
Hilfe, wenn´s mal nicht so gut klappt
Es kann passieren, dass dein Hund sich mal zu entziehen versucht. Du solltest dich dann immer fragen, woran es liegen kann. Bist du zu ungeduldig, hast nicht viel Zeit oder bist zu hektisch? Hast du das Umfeld nicht berücksichtigt? Vielleicht ist er hormonell in einer Situation, die ihn zeitweise etwas aus der Bahn wirft, oder ist er gar krank? Ein noch junger Hund will vielleicht auch ausprobieren, wie weit er bei dir gehen kann. Oder er hat gerade etwas für ihn ganz interessantes entdeckt. Hier solltest du ihm Grenzen setzen. Das bedeutet mit ihm üben, mit einer sicheren Stimme klar machen, dass du dieses und jenes Verhalten nicht wünschst. Aber immer mit Geduld, Ruhe und Gerechtigkeit.
Gib klare und neutrale Kommandos! Je mehr Hilfen und Lob du ihm zu Beginn gibst, desto besser lernt er und desto motivierter ist er dabei. Und ganz wichtig: Lass deinen Hund nie im „Negativen“ zurück! Situationen sind immer positiv zu beenden, Kommandos sind immer aufzulösen, d.h. nach einem durchgeführten Kommando muss der Hund wieder „frei“ gegeben werden. Es gibt verschiedene Stufen des Lobs, Tadels und der Motivation! Wut auf deinen Hund hat in der Hundeerziehung keinen Platz – er ist dein Partner, der dich liebt, der auf dich angewiesen ist, für den du Verantwortung trägst.