Impfung beim Hund
Wogegen sollten Hunde und besonders Welpen geimpft werden und wann ist der optimale Zeitpunkt? Informiere dich jetzt über Impfung im MERA-Ratgeber!
Warum sollte man Hunde impfen?
Vorteile einer Impfung
Für deinen Welpen sind Impfungen zunächst einmal unangenehm, aber die sachgemäße Impfung kann überlebenswichtig sein. In Deutschland herrscht keine Impfpflicht für Hunde, trotzdem ist sie sehr zu empfehlen. Selbst gesunde und kräftige Hunde können sich mit ernstzunehmenden Krankheiten infizieren und schwere gesundheitliche Schäden davontragen oder sogar sterben. Außerdem kannst du durch die Impfung deines eigenen Hundes auch andere Hunde vor einer Ansteckung bewahren. Tiere, die aus bestimmten Gründen, wie einem chronisch geschwächten Immunsystem, nicht geimpft werden können, profitieren von möglichst vielen geimpften Hunden in ihrem Umfeld, da die entsprechenden Infektionskrankheiten sich auf diese Weise nicht weiter ausbreiten können. Die genannten Vorteile überwiegen gegenüber dem theoretischen Risiko von Nebenwirkungen bei Weitem.
Der richtige Impfschutz für Welpen
In den ersten Wochen seines Lebens hat den Welpen noch seine Mutter über die Milch mit Abwehrstoffen gegen Krankheitserreger versorgt. Sobald er nicht mehr gesäugt wird, verliert er diesen Schutz und ist auf eine Immunisierung durch den Tierarzt angewiesen. Bis der Schutz durch eine Impfung beim Welpen völlig greift, entsteht die so genannte immunologische Lücke, in der dein Welpe anfällig für die entsprechenden Krankheiten ist. Die weit verbreitete Meinung, die immunologische Lücke wäre auch verantwortlich für die Zunahme von Atemwegs- und Magen-Darm-Infekten beim Welpen in dieser Zeit, ist Nonsens. Während die Muttermilch den Kleinen zwar noch wirksam vor derlei leichten Erkrankungen geschützt hat, vermögen dies die Impfungen des Tierarztes keineswegs zu tun. Diese bewahren ausschließlich vor schwerwiegenden Infektionskrankheiten wie Staupe oder Parvovirose.
Dass dein Schützling während der Zeit der immunologischen Lücke besonders häufig mit Schnupfen oder Durchfall zu kämpfen hat, liegt schlicht und ergreifend daran, dass er in dieser Phase noch besonders gern Dinge ins Maul nimmt und so schneller mit Erregern in Kontakt kommt.
Optimales Impfmanagement
Vom optimalen Impfmanagement hängt es ab, ob Hunde ihr Leben lang wirkungsvoll vor Infektionskrankheiten geschützt sind. Die Vorsorge fängt im frühen Welpenalter an. Jetzt kann bereits eine wirkungsvolle Grundimmunisierung erreicht werden. Um Tierärzten eine Hilfestellung zu geben, gibt es die „Leitlinie zur Impfung von Kleintieren“ – herausgegeben von der Ständigen Impfkommision Vet. Zur Grundimmunisierung von Welpen gibt es diesbegzüglich folgende Empfehlungen::
8. Lebenswoche
Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose
12. Lebenswoche
Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut
16. Lebenswoche
Staupe, Hepatitis, Parvovirose
15. Lebensmonat
Hepatitis, Leptospirose, Staupe, Parvovirose
Wurmkur vorab nicht vergessen
Grundsätzlich sollten nur gesunde und parasitenfreie Tiere geimpft werden. Nur so ist mit genügend Abwehrstoffen zu rechnen. Bitte bedenke auch: Impfungen wirken nur, wenn bei erwachsenen Hunden mindestens alle sechs Monate eine Wurmkur (gegen Band-, Spul- und Fuchsbandwürmer) durchgeführt wird. Welpen oder Junghunde sollten alle zwei Monate entwurmt werden. Sie sind gefährdeter, weil sie mehr Sozialkontakte zu anderen Hunden haben und eine höhere Neigung zum Schnuppern an fremdem Kot zeigen - einer der größten Brutstätten für Würmer.
Der richtige Impfschutz für erwachsene Hunde
Bis vor einigen Jahren wurden bei Hunden die Impfungen routinemäßig einmal im Jahr aufgefrischt. Dem ist inzwischen nicht mehr so! Das Ziel ist es, so oft wie nötig, aber so wenig wie möglich zu impfen. Das bezieht sich zum einen auf die oben genannten „Pflichtimpfungen“ (Core-Vakzinen), als auch auf weitere Imfpungen für den Hund, die individuell, je nach Gefährdungsrisiko, in Betracht gezogen werden sollten. Wahlimpfungen (Non-Core-Vakzinen) beziehen sich unter anderem auf Zwingerhusten, Herpes, Borreliose und Leishmaniose. Wende dich bitte an deinen Tierarzt und besprich mit ihm das Gefährdungsrisiko.
Risiken einer Impfung
Impfnebenwirkungen treten bei Hunden sehr selten auf und sind dann meist harmlos. Gelegentlich kann es zu einer leichten Schwellung kommen, der Hund fühlt sich etwas schlapp oder frisst kurzfristig weniger. Diese Anzeichen sind aber im Allgemeinen kein Grund zur Sorge. In sehr seltenen Fällen kann es zu einer ausgeprägten Impfreaktion kommen. Gefürchtet ist ein anaphylaktischer Schock, also eine Überempfindlichkeit des Immunsystems, hervorgerufen durch eine schwerwiegende allergische Reaktion. Diese muss sofort behandelt werden. Das Risiko einer ausgeprägten Impfreaktion steht allerdings in keinem Verhältnis zum hohen Nutzen einer Impfung. Es schützt den eigenen und alle anderen Hunde.