Was tun, wenn mein Hund rammelt?

Gelegentliches Aufreiten und Rammeln ist bei Hunden völlig normal. Tritt es zwanghaft auf, sollte die Gesamtsituation analysiert und entsprechend gehandelt werden. Wir nennen euch die Hauptursachen und was ihr tun könnt.

Wenn bereits der Welpe aufreitet

Das Besteigen eines anderen Hundes wird häufig als Aufreiten bzw. Rammeln bezeichnet. Die meisten Hundehalter verbinden dieses Verhalten mit dem Sexualtrieb des Hundes. Damit kann es zwar durchaus etwas zu tun haben, aber nicht bei einem Welpen. Es kommt vor, dass diese Verhaltensweise bereits unter Wurfgeschwistern gezeigt wird. Es ist ein normaler Teil ihres Spieltriebs und kein Grund, sich Sorgen zu machen.

Ist es jedoch so, dass sich die Euphorie in der Gruppe gerade hochschaukelt, dann könnte es an der Zeit sein, die Reißleine zu ziehen. Wenn ein Welpe öfters aufreiten, ist er möglicherweise überdreht und es wäre besser für ihn, etwas auszuruhen. Zeigt sich dieses Verhalten regelmäßig bei fortgeschrittener Spieldauer, dann unterbreche es rechtzeitig und gönnen dem Kleinen eine Ruhepause. Lege ihn in sein Hundebett oder versuche, ihn aus der aufregenden Situation herauszunehmen.

Ist es normal, wenn der Hund alles mögliche rammelt?

Wenn der Sexualtrieb oder die allgemeine Euphorie mit einem Hund durchgeht, nimmt er alles, was er kriegen kann. Das ist zwar etwas peinlich, aber nicht unnormal. Dann müssen Plüschtiere, Tischbeine, Sofakissen, Bälle oder das Hosenbein herhalten. Ebenso kann es sein, dass ein anderer Hund von der Seite oder vorn gerammelt wird. Die Situation überkommt den Hund einfach und lässt sich offensichtlich nicht wirklich steuern. Solange dies nur gelegentlich vorkommt, sollte man sich dabei nicht allzu viel denken. Steigert sich das Verhalten zunehmen oder gehört es bereits zum täglichen Ritual, wird es Zeit, einzuschreiten.

Sexuell motiviertes Aufreiten

Das Aufreiten ist bei Hunden ein notwendiger Schritt zur Fortpflanzung. Man kann also wahrlich nicht sagen, dass dieses Verhalten nicht normal wäre. Trifft ein unkastrierter Rüde auf eine läufige Hündin, ist es geradezu selbstverständlich, dass es zum Aufreiten kommen könnte. Für Halter einer Hündin ist es in dieser Zeit eigentlich keine Frage, dass sie ihr Tier an die Leine nehmen. Lässt sich ein Rüde nicht zuverlässig zurückrufen, sollte das auch für ihn gelten. Ist er kaum zu bändigen bzw. zeigt er sich gegenüber Nebenbuhlern aggressiv, dann solltest du mit deinem Tierarzt über eine Kastration sprechen. Mit dieser lässt sich sexuell motiviertes Aufreiten üblicherweise sehr gut in den Griff bekommen. Möchtest du ihn nicht kastrieren lassen, wähle ruhige Gassirunden, meide gut besuchte Hundewiesen und leine deinen Hund an, wenn Ärger droht.

in vielen Fällen ist Aufregung der Grund für rammeln

Es kommt vergleichsweise selten vor, dass Hunde sexualbedingt Aufreiten, schließlich treffen nicht ständig unkastrierte Rüden und läufige Weibchen aufeinander. Das Verhalten zeigt sich bei vielen häufig, wenn gar kein anderer Hund in der Nähe ist. Dementsprechend muss es andere Gründe geben. Sehr oft liegt es an einer aufregenden Situation. Dies kann sowohl bei Welpen wie auch erwachsenen Hunde der Fall sein. Möglicherweise hat sich Besuch eingefunden und der Hund ist vor lauter Erregung völlig aus dem Häuschen. Oder ein gemeinsames Hundespiel hat ihn in höchste Aufregung versetzt. Zeigt er dann das Aufreiten, sollte er aus der Situation genommen werden. Beruhige deinen Hund, lenke ihn ab, gibt ihm einen mera Knabberriesen oder führe ihn auf seinen Platz. Offensichtlich ist er mit der Situation gerade überfordert. Um deinem Hund das Aufreiten nicht „anzutrainieren“, solltest du zukünftig darauf achten, dass es gar nicht erst soweit kommt.

Stress kann zu einer Übersprungshandlung führen

Ob zuhause oder auf dem Hundeplatz – manche Situationen sind für Hunde purer Stress. Sie sind unsicher, überfordert und wissen nicht so recht, wie sie agieren sollen. Sollen sie sich verkriechen, unterwerfen, mitspielen, verteidigen oder angreifen? Weiß jemand nicht, wie er reagieren soll und zeigt dann ein völlig untypisches Verhalten, dann spricht die Wissenschaft von einer Übersprungshandlung. Eine solche kann auch das Aufreiten sein. Sofern dein Hund dieses Verhalten regelmäßig zeigt, solltest du dir merken, wann es auftritt. Mit der Zeit kannst du dies möglicherweise vorherahnen und Stress beim Hund frühzeitig vermeiden.

Der Hund möchte Aufmerksamkeit

Ein weiterer Grund, der Rammeln bedingen kann, ist ein Defizit an Aufmerksamkeit. Wenn der Hund gelernt hat, dass er mit dieser Aktion höchste Aufmerksamkeit bei Frauchen und Herrchen erreicht, zeigt er dieses Verhalten möglicherweise häufiger. Je nachdem, wer oder was gerade daran glauben muss, sollte man ihn abschütteln bzw. zum Beispiel bei einem Kuscheltier ihn einfach gewähren lassen – den Hund aber nicht beachten. Zumeist beruhigt sich dann die Situation von selbst.

Wichtig ist, sich zu hinterfragen, ob der Hund möglicherweise zu wenig Aufmerksamkeit erhält. Je nach Hunderasse und Veranlagung solltest du deinen Hund ausreichend körperlich sowie geistig beschäftigen. Aufreiten, das in diesem Zusammenhang steht, lässt sich dadurch reduzieren.

Fazit

Gelegentliches Rammeln ist eine normale Verhaltensweise und nicht weiter bedenklich. Sollte es zwanghaft werden, analysiere die Situation, in der es auftritt und versuche, diese zukünftig zu vermeiden.

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