Assistenzhunde

Assistenzhunde werden über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren für Menschen mit Handicaps ausgebildet. Wir haben für euch alle wichtigen Infos über Rasseauswahl, Ausbildung, Einsatzbereiche und Ansprechpartner.

Der Unterschied zwischen Assistenzhund und Therapiehund

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Bezeichnungen für Hunde, die von uns genutzt werden. Zwei davon sind „Assistenzhund“ und „Therapiehund“. Dabei handelt es sich keineswegs um ein Synonym. Therapiehunde sind beispielsweise Besuchshunde in Altenheimen, Schulen und Kindergärten. Assistenzhunde werden dagegen über einen langen Zeitraum hinweg speziell für einen einzigen Menschen mit einem bestimmten Handicap ausgebildet. Damit verbunden sind auch bestimmte Rechte des Tiers, welche sich zum Beispiel auf die Aufenthaltserlaubnis an Orten bezieht, an denen Hunde normalerweise verboten sind.

Für welche Einsatzbereiche gibt es Assistenzhunde?

Blindenführhunde

Der bekannteste Einsatzbereich ist die Ausübung als Blindenhund. Die Hunde unterstützen zuhause und vor allem unterwegs. Dort machen sie z.B. auf Treppen, Hindernisse, Straßen oder Eingänge aufmerksam.

Signalhunde

Es gibt zum einen Signalhunde, die Schwerhörige und Gehörlose auf Geräusche aufmerksam machen, zum anderen werden damit auch Hunde bezeichnet, die aufgrund eines medizinischen Vorfalls ein Signal geben. Unter anderem gibt es Diabetiker-, Epilepsie- und Schlaganfallwarnhunde. Sobald sie die Vorzeichen eines Notfalls erkennen, machen sie darauf aufmerksam.

Mobilitätshunde

Sie unterstützen Menschen mit Bewegungseinschränkungen, indem sie zum Beispiel Gegenstände bringen oder Lichtschalter betätigen.

Assistenzhunde für psychische Erkrankungen

Hunde können speziell ausgebildet werden, um Menschen mit Depressionen, Essstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen oder Autismus zu helfen.

Welche Hunderassen eignen sich als Assistenzhund?

Der Hund sollte sehr aufmerksam und lernwillig sein, nicht aufbrausend oder gar aggressiv sowie seelisch und körperlich belastbar. Zudem sollte er über einen guten, aber nicht übertriebenen Beschützerinstinkt verfügen sowie sehr menschenfreundlich sein. Von Vorteil ist eine mittlere Größe, um weder übersehen zu werden noch Furcht bei anderen auszulösen. In Deutschland als Assistenzhunde besonders beliebt sind Golden Retriever, Collies, Pudel, Labrador und Schäferhund.

Wie wird ein Assistenzhund ausgebildet?

Es gibt drei Möglichkeiten der Ausbildung für einen Assistenzhund: Fremdausbildung, Dualausbildung, Selbstausbildung. Für den gehandicapten Menschen am teuersten ist eine Fremdausbildung. Damit ist gemeint, dass der Hund bei einem Trainer wohnt und über einen Zeitraum von ca. 1,5 Jahren intensiv ausgebildet wird. Sobald für den Hund ein Interessent gefunden wurde, werden eventuell zusätzlich benötigte Leistungen einstudiert. Nach bestandener Prüfung erfolgt eine mehrwöchige Einarbeitungszeit und eine gemeinsame Teamprüfung. 

Nur noch bedingt möglich ist eine Selbstausbildung eines Assistenzhundes. Diese Vorgabe war notwendig geworden, um einen gewissen Standard zu garantieren. Eine Selbstausbildung ist nur noch in Verbindung mit einem offiziellen Ausbildungsbetrieb möglich. Sie geht also in Richtung Dualausbildung. Hierbei ist vorgesehen, dass man sich die Aufgaben teilt. Zeitweise trainiert der Hundeführer den Assistenzhund bei sich, dann wiederum werden die Übungen für einige Zeit zuhause beim zukünftigen Hundebesitzer selbstständig oder beispielsweise unter Videoaufsicht durchgeführt. Die Ausbildungszeit ist in diesem Fall zumeist länger, dafür lassen sich aber Kosten sparen.

Wer hat Anspruch auf einen Assistenzhund?

Es gibt in Deutschland keinen gesetzlichen Anspruch auf einen Assistenzhund, außer es handelt sich um einen Blindenführhund. Nur bei diesem ist es möglich, finanzielle Unterstützung von der Krankenkasse zu bekommen. Aber auch hier wird überprüft, ob der Antrag berechtigt ist und ob es sich bei dem gewählten Hund tatsächlich um einen offiziell geprüften Blindenhund handelt. 

Bei allen anderen Assistenzhunden muss man sich selbst um die Finanzierung kümmern, die zwischen 10.000 und 25.000 Euro liegen kann. Wer das Geld nicht selbst aufbringen kann, hat die Möglichkeit, sich an eine Stiftung zu wenden. Möglich sind auch Spendenaufrufe oder Anfragen beim Sozialamt oder der Agentur für Arbeit. Diese könnte einen Zuschuss gewähren, wenn beispielsweise der Betroffene nur mit Hilfe eines Hundes weiterhin seinen Job verrichten kann. Je nach persönlicher Situation können auch Pflegekassen, die Sozial- und Jugendhilfe oder die Rentenversicherung angefragt werden.  

Wer sich noch weiter über Assistenzhunde und eventuelle Förderungen informieren möchte, kann dies auf folgenden Webseiten: 

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