Giardien beim Hund

Giardien machen sich beim Hund vor allem durch übelriechenden Durchfall in Form eines schleimigen Kots bemerkbar. Die Behandlung erfolgt beim Tierarzt durch spezielle Medikamente. Zudem sind umfangreiche Hygienemaßnahmen zu treffen, um eine Übertragung oder erneute Selbstansteckung nach Möglichkeit zu verhindern.

Was sind Giardien?

Giardien sind winzig kleine Einzeller, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Weltweit sind über 40 Arten bekannt, die eine Vielzahl von Tieren und gelegentlich auch Menschen befallen. Den größten Teil ihres Lebens halten sie sich im Darm von Lebewesen auf, wo sie sich hauptsächlich von der aufgenommenen Nahrung ernähren und explosionsartig vermehren können. Sie bewegen sich entweder durch fadenähnliche Anhänge fort oder heften sich an der Darmwand fest. Verlassen Giardien ihren Wirt, um nach einem neuen Ausschau zu halten, schließen sich üblicherweise zwei zusammen und umgeben sich mit einer schützenden Hülle. In dieser Form (genannt Zyste) können sie – in einem leicht feuchten Milieu – mehrere Wochen überleben.

Wie gefährlich sind Giardien beim Hund?

Schätzungen besagen, dass über die Hälfte aller Welpen und ungefähr 10 Prozent der erwachsenen Hunde Giardien in sich tragen. Viele Tiere bleiben symptomlos, weil das Hunde-Immunsystem die Eindringlinge in einem vertretbaren Rahmen hält. Für das Tier selbst ist dies erfreulich, doch leider ist der ausgeschiedene Hundekot höchst ansteckend. Unbewusst können dadurch viele andere Hunde infiziert werden. 

Vor allem für Welpen und Jungtiere, aber auch für alte, kranke und geschwächte Tiere können Giardien beim Hund eine nicht zu unterschätzende Gefahr bedeuten. Sie können den Körper zunehmend schwächen, bei Welpen schnell zu Dehydration führen, die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen, zu Gewichtsverlust führen und Kreislaufprobleme verursachen. Bei einem Verdacht auf Giardien ist in jedem Fall ein Tierarztbesuch anzuraten.

Wie kann sich ein Hund mit Giardien anstecken?

Zu einer Ansteckung von Giardien bei Hunden kann es leider ständig und überall kommen. Eine hundertprozentige Vermeidung ist unmöglich. Sie ist umso wahrscheinlicher, je mehr Kontakt ein Hund zu anderen hat. Daher haben Tierheime besonders häufig mit Giardienvorfällen zu kämpfen. Bei jedem Beschnuppern kann es bereits zu einer Übertragung kommen. Selbiges gilt, wenn sie an fremdem Hundekot riechen oder infizierten Boden ablecken. Eine Gefahr bergen immer auch Pfützen, in denen sich Giardien aufhalten können. Besser ist es, den Hund davon abzuhalten, aus Pfützen zu trinken. Es genügen bereits ein paar Giardien, um eine Infektion auszulösen. Um diese Zahl einordnen zu können, sollte man wissen, dass ein Gramm Kot mehrere Millionen Zysten enthalten kann. Eine winzige Menge kann bereits zu einer Ansteckung führen. 

Können sich auch Menschen mit Giardien anstecken?
In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Übertragung auf den Menschen vorkommen. Ob dies grundsätzlich möglich ist, hängt von der Giardienart ab. Die Infektion kann beispielsweise über Kontakt mit dem Kot oder verunreinigtem Wasser erfolgen. Wichtig ist daher stets, auf Handhygiene zu achten.

Symptome: Wie zeigen sich Giardien bei Hunden?

Manche Hunde zeigen keinerlei Symptome, doch wenn Giardien sich massenhaft im Darm vermehren, können verschiedene Anzeichen auftreten, welche sich vor allem auf die Konsistenz und das Aussehen des Hundekots beziehen: 

  • Durchfall beim Hund
  • Übelriechender, schleimiger Hundekot
  • Erbrechen
  • Bauchkrämpfe
  • Blähungen
  • Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • Juckreiz
  • Blut im Kot
  • Gewichtsverlust

Wie findet ein Test auf Giardien beim Hund statt?

Es gibt für Hunde und Katzen Giardientests, die zu Hause durchgeführt werden können. Doch sicherer ist es, bei einem Verdacht zum Tierarzt zu gehen. Die Testergebnisse sind nicht nur zuverlässiger, sondern der Hund kann auch gleich noch allgemein durchgecheckt werden. Um einen Test auf Giardien durchzuführen, bekommt man üblicherweise drei Röhrchen vom Tierarzt, die über drei Tage hinweg mit einer kleinen Kotprobe zu füllen sind. Der Grund hierfür ist, dass nicht zwingend bei jedem Stuhlgang Giardien ausgeschieden werden.

Mit welchem Medikament erfolgt die Behandlung von Giardien?

Zur Behandlung von Giardien kommen zwei Medikamente zum Einsatz: Zum einen der Wirkstoff Fenbendazol, welcher unter anderem in Panacur Anwendung findet. Dieses Medikament wird am häufigsten angewendet, da es die Darmflora nicht oder nur unwesentlich beeinflusst. Anders ist dies beim Antibiotikum Metronidazol. Es kann dauerhaft negative Auswirkungen auf die Darmflora haben. Viele Tierärzte greifen daher auf dieses Medikament nur zurück, wenn mit Fenbendazol kein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden konnte.  

Als natürliche Hausmittel können Präbiotika und Probiotika eingesetzt werden. Sie fördern das Wachstum nützlicher Darmbakterien und können das Wachstum von Giardien hemmen.

Was muss ich beachten, wenn mein Hund Giardien hat?

Giardien sind extrem ansteckend. Es genügt daher nicht, dem Hund lediglich ein Medikament zu verabreichen. Wenn sich weitere Tiere im Haushalt befinden, sollten alle überprüft werden und der Tierarzt gibt eine Einschätzung, ob diese ebenfalls medikamentös behandelt werden sollten.

Zudem sollte einem bewusst sein, dass Giardien an vielen Stellen in der Wohnung verteilt sein könnten. Daher sollte erst einmal eine umfassende und extrem gründliche Reinigung aller Orte und Gegenstände stattfinden, mit denen der Hund täglich in Kontakt kommt. Futterschüsseln sollten täglich heiß abgewaschen werden, Decken bei möglichst hohen Temperaturen gewaschen und alles Spielzeug gereinigt werden. Intensives Saugen von Teppichen sowie Wischen oder Desinfizieren von Böden gehört ebenfalls dazu. Je mehr Hygiene im Haushalt herrscht, umso wahrscheinlicher kann ein Rückfall oder eine Ansteckung anderer Tiere vermieden werden. 

Solltest du einen Garten haben, der auch als Hundeklo fungiert, dann entferne Kot möglichst umgehend und umfassend. Selbstverständlich gilt dies auch für unterwegs, um die Gefahr einer Ansteckung für andere Hunde zu vermeiden. Komme nicht in Kontakt mit dem Kot und vergiss anschließend nicht, dir die Hände gründlich zu waschen.

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