Leishmaniose beim Hund
Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die von Sandmücken übertragen wird. Gefahr besteht für unsere Hunde vor allem bei einer Reise in südliche Länder. Bricht die Krankheit aus, kann sie mit Medikamenten behandelt werden. Eine endgültige Heilung ist jedoch nicht möglich.
- Was ist Leishmaniose beim Hund?
- Wie schnell bricht Leishmaniose bei Hunden aus?
- Welche Symptome hat ein Hund mit Leishmaniose?
- Welche Therapie gibt es für Hunde mit Leishmaniose?
- Welche Ernährung empfiehlt sich bei Leishmaniose?
- Wie ist die Lebenserwartung bei einem mit Leishmaniose erkrankten Hund?
- Impfung und andere Maßnahmen zur Vermeidung von Leishmaniose
Was ist Leishmaniose beim Hund?
Bei Leishmaniose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die sowohl Hunde wie auch Menschen treffen kann. Überträger sind kleine Sandmücken, die vornehmlich in den Tropen und Subtropen vorkommen. Die Klimaerwärmung ermöglicht es den Plagegeistern jedoch, von Südeuropa immer weiter in Richtung Norden zu wandern. Vereinzelt wurden sie bereit im Südwesten Deutschlands entdeckt.
Zu einer Übertragung der Leishmaniose-Erreger kommt es, wenn eine Mücke zuerst einen infizierten Hund sticht und anschließend einen nicht erkrankten. Aber nicht nur Hunde sind bedroht, sondern auch der Mensch. Es handelt sich bei der Krankheit um eine sogenannte Zoonose. So werden Krankheiten bezeichnet, die von Tieren auf Menschen übertragbar sind. Im Falle der Leishmaniose trifft es jährlich bis zu einer Million Menschen. Unbehandelt kann die Erkrankung sowohl bei Menschen wie auch bei Hunden zum Tod führen.
Wie schnell bricht Leishmaniose bei Hunden aus?
Interessanterweise gibt es beim Verlauf einer Leishmaniose große Unterschiede. Bei Hunden mit einem gesunden Immunsystem können die Erreger jahrelang im Körper verweilen, ohne besonderen Schaden anzurichten. Währenddessen bedarf es dann auch keiner Behandlung.
Bei gesundheitlich angeschlagenen Hunden, wie es zumeist bei Straßenhunden der Fall ist, kann Leishmaniose jedoch im Verlauf von ein bis zwei Jahren zu einer deutlichen Verschlechterung des Allgemeinzustandes führen. In manchen Gegenden Südeuropas sollen bis zu 80 Prozent der Hundepopulation an Leishmaniose erkrankt sein. Viele von ihnen sterben frühzeitig.
Welche Symptome hat ein Hund mit Leishmaniose?
Leider gibt es keine eindeutigen Anzeichen für Leishmaniose. Sowohl im Anfangsstadium als auch im weiteren Verlauf kommen eine Vielzahl von Symptomen in Frage:
- Hautveränderungen
- Haarverlust
- Hund hat keinen Appetit
- Gewichtsverlust
- Schwäche
- Apathisches Verhalten
- Vergrößerte Lymphknoten
- Hund hat Durchfall
- Lebervergrößerung
- Blutarmut
- Fieber
- Brüchige Krallen
Besitzt du einen Hund aus dem Ausland oder warst mit ihm schon einmal im Süden, solltest du stets die Möglichkeit einer Leishmaniose-Erkrankung im Hinterkopf behalten. Bei einem Verdacht gehst du besser zum Tierarzt, denn je früher die Infektion erkannt wird, umso besser lässt sich der Zustand des Hundes auf einem guten Niveau halten.
Zur Früherkennung wird bei allen Hunden aus dem Ausland empfohlen, sie nach ca. 6 Monaten auf die sogenannten Mittelmeerkrankheiten zu untersuchen.
Welche Therapie gibt es für Hunde mit Leishmaniose?
Leishmaniose kann vom Tierarzt mittels einer Gewebeprobe oder Blutuntersuchung festgestellt werden. Es gibt „direkte Tests“, die die Erreger aufzeigen und „indirekte Tests“, die Antikörper nachweisen können. Wenn einer der Bluttests kein Ergebnis zeigt, kann zur Sicherheit noch der andere durchgeführt oder nach weiteren Indizien wie Organveränderungen gesucht werden.
Wurde Leishmaniose beim Hund festgestellt und es zeigen sich erste Auswirkungen, hängt der Behandlungserfolg vor allem vom Allgemeinzustand des Hundes ab und welche Schäden die Erkrankung bereits verursacht hat. Leider ist Leishmaniose nicht heilbar. Zwar können die Symptome bekämpft und die Erreger deutlich in Schach gehalten werden, gänzlich aus dem Körper entfernen lassen sie sich jedoch nicht.
Die Therapie erfolgt sich zum einen individuell bezüglich der jeweiligen Symptome wie auch allgemein durch Medikamente, die speziell bei Leishmaniose zum Einsatz kommen (Allopurinol, Glucantime, Miltefosin). Sie dämmen das Wachstum der Erreger ein bzw. töten sie ab, können aber Nebenwirkungen aufweisen. Der Tierarzt muss entscheiden, für welchen Zeitraum er die Behandlung durchführen möchte. Das Ziel wäre es, die Medikation nach sechs bis spätestens zwölf Monaten wieder abzusetzen. Um dies beurteilen zu können, ist eine engmaschige Laborkontrolle wichtig. Diese kann mit entsprechenden Kosten verbunden sein.
Welche Ernährung empfiehlt sich bei Leishmaniose?
Das Hundefutter kann einen nicht unerheblichen Einfluss bei der Erkrankung eines Hundes mit Leishmaniose haben. Dies gilt vor allem, wenn das Medikament Allopurinol zum Einsatz kommt. Es vermindert den Abbau von Purinen im Harnstoff und fördert stattdessen die Bildung von Xanthinsteinen. Um dem entgegenzutreten, wird bei Leishmaniose ein purinarmes Hundefutter empfohlen. Da Purine indirekt auch als Ernährung für die Erreger dienen, ist eine purinarme Ernährung auch deshalb von Vorteil. Sobald Allopurinol wieder abgesetzt wird, ist ein purinarmes Hundefutter nicht mehr zwingend notwendig. Dein Tierarzt kann dich beraten, wie der Futterplan weiter aussehen soll.
Wie ist die Lebenserwartung bei einem mit Leishmaniose erkrankten Hund?
Leishmaniose kann über Jahre hinweg im Körper eines Hundes vorhanden sein, ohne dass Symptome erkennbar sind und es zu einer ernsthaften Schädigung kommt. Großen Einfluss auf einen eventuellen Ausbruch hat das Immunsystem eines Hundes. Je gesünder dein Hund ist, umso besser stehen seine Chancen, dass die Krankheit nicht ausbricht und der Einsatz von Medikamenten unnötig und auch keine Einschränkung seiner Lebensqualität gegeben ist. Macht sich Leishmaniose durch oben genannte Symptome bemerkbar, ist sie gerade im Anfangsstadium relativ gut medikamentös behandelbar. Die Lebenserwartung eines Hundes mit Leishmanisose ist in den meisten Fällen nur unwesentlich beeinträchtigt. Auch mit den einen oder anderen Symptomen kann er grundsätzlich noch viele Jahre ein sehr lebenswertes Leben führen.
Impfung und andere Maßnahmen zur Vermeidung von Leishmaniose
Eine Ansteckung innerhalb Deutschlands ist extrem unwahrscheinlich, kann aber nicht völlig ausgeschlossen werden. Wer allerdings mit seinem Hund, Urlaub im südliche Ausland macht, sollte die Gefahr einer Ansteckung bedenken. Sprich mit deinem Tierarzt, ob er dir zu einer Impfung gegen Leishmaniose rät. Bedenke hierbei, dass je nach Impfstoff drei Impftermine im Abstand von jeweils drei Wochen notwendig sein können und der Impfschutz erst vier Wochen nach der letzten Injektion seine volle Wirkung entfaltet. Du solltest also rechtzeitig einen Tierarzttermin planen.
Ganz gleich, ob du dich zu einer Impfung entschließt oder nicht, kannst du bei Reisen mit Hund in den Süden noch andere Maßnahmen ergreifen: Spot-ons oder spezielle Parasiten-Halsbänder vermindern das Risiko, dass dein Hund von Krabbeltieren und Insekten befallen und gestochen wird. Darüber hinaus solltest du Spaziergänge mit deinem Hund in der Dämmerung vermeiden und deinen Hund zu diesen Zeiten besser ins Haus holen, denn dann sind oftmals die meisten Stechmücken unterwegs. Um diese fernzuhalten, empfehlen sich Fliegengitter an den Fenstern. Sind keine vorhanden, solltest du die Fenster während der ärgsten Moskitozeit und am Abend bei Licht in den Innenräumen besser geschlossen halten.