Zwingerhusten beim Hund

Bei Zwingerhusten handelt es sich um eine Infektion der oberen Atemwege. Erwachsene Hunde mit starkem Immunsystem überstehen die Krankheit zumeist problemlos. Je nach Alter und Gesundheitszustand kann Zwingerhusten aber auch eine ernstzunehmende Erkrankung darstellen, die medizinisch betreut werden muss.

Was ist Zwingerhusten?

Bei Zwingerhusten handelt es sich um eine Erkrankung der oberen Atemwege, die sich vor allem durch intensives Husten bemerkbar macht. Hauptverursacher sind verschiedene Virenarten, die in erster Linie zu einer Schädigung der Atemwege führen. In Kombination mit Bakterien können sie vor allem bei Hunden mit schwachem Immunsystem den Krankheitsverlauf erschweren. In den meisten Fällen ist jedoch mit keinen Komplikationen zu rechnen. Abhängig ist dies zum einen von der gesundheitlichen Verfassung des Hundes, zum anderen von den Viren- und/oder Bakterienarten.  

Bei einem milden Verlauf und einem grundsätzlich gesunden, immunstarken Hund heilt ein Zwingerhusten nach zirka 14 Tagen aus. Problematisch kann es werden, wenn eine durch Viren verursachte Infektion den Weg ebnet für eine Sekundärinfektion mit Bakterien. Greift diese die bereits geschädigten Schleimhäuten an, kann eine Lungenentzündung die Folge sein.

Welche Symptome hat ein Hund mit Zwingerhusten?

Steckt sich ein Hund mit Zwingerhusten an, können erste Symptome bereits nach zwei Tagen auftreten, es können aber auch zwei bis drei Wochen vergehen. Die häufigsten Symptome sind: 

  • Starker, trockener, bellender Husten (hört sich an wie Keuchhusten)
  • Hustenattacken bei Anstrengung
  • Rasselnde Atemgeräusche und Atembeschwerden
  • Nasenausfluss und Niesen
  • Tränende Augen, evtl. Bindehautentzündung
  • Mattigkeit
  • Appetitlosigkeit des Hundes
  • Fieber
  • Mandelentzündung
  • Lungenentzündung

Ursachen für Zwingerhusten

Der Name „Zwingerhusten“ mag etwas eigenartig klingen, umschreibt aber recht gut, wie sich Hunde anstecken können. Wie bei einer Erkältung oder Grippe findet die Übertragung zumeist durch eine Tröpfcheninfektion statt – also durch gegenseitiges Abschlecken, Niesen oder Kontakt über gemeinsam genutzte Gegenstände (z.B. Wassernapf). Je enger der Raum und umso mehr Hunde zusammenkommen, umso größer ist die Ansteckungsgefahr. Früher wurden Hunde oft gemeinsam in Zwingern gehalten. Hatte sich einer mit Zwingerhusten angesteckt, dauerte es meist nicht lange, bis alle infiziert waren. So entstand der Name.
 

Wo stecken sich Hunde am häufigsten mit Zwingerhusten an?

Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr in Auffangstationen und Tierheimen. Hier kommen sehr viele Hunde auf zumeist engem Raum zusammen. Viel Interaktion findet aber oft auch in Tierpensionen, Tierkliniken und auf Hundeausstellungen statt. Ebenso können sich Hunde an einem erkrankten Tier auf der Hundewiese oder in einer Hundeschule anstecken. Rein theoretisch kann es bei jeder Hundebegegnung zu einer Übertragung kommen.  
 

Häufig handelt es sich um Mischinfektionen

Verursacher des Zwingerhustens können sowohl Viren als auch Bakterien sein. Zu den häufigsten Virenarten zählen das Canine Parainfluenza-, Herpes- und Adeno-Virus. Nur sehr selten sind Bordatella-Bakterien die Ursache für die Erkrankung. Sie können jedoch als Sekundärinfektion hinzukommen.

Diagnose eines Zwingerhustens

Wenn dein Hund vor Kurzem Kontakt zu mehreren Hunden hatte (beispielsweise in einer Hundepension) und danach auffällig hustet, könnte es sich um Zwingerhusten handeln. Zwar verläuft die Erkrankung bei einem robusten Hund zumeist ohne Komplikationen und ist nach ein bis zwei Wochen überstanden, dennoch solltest du mit ihm zum Tierarzt gehen. Dies gilt vor allem, wenn du einen noch jungen oder bereits alten Hund hast, er immungeschwächt oder in allgemein schlechter Verfassung ist. In diesen Fällen haben Viren und Bakterien ein leichtes Spiel und können den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen. 

Bei der Terminvereinbarung für einen Tierarztbesuch solltest du deinen Verdacht äußern, da du aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr von Zwingerhusten sicherlich nicht im Wartezimmer Platz nehmen sollst. Möglicherweise musst du draußen warten und wirst dann gerufen, um direkt mit deinem Hund ins Behandlungszimmer zu gehen. Bei der Diagnose werden sowohl die Lebensumstände des Hundes als auch die Symptome geklärt. Hierbei kannst du wichtige Informationen liefern. Mit Hilfe eines Speicheltests bzw. Abstrichs der Rachenschleimhaut kann der Tierarzt einen Erregernachweis durchführen. Werden (auch) Bakterien festgestellt, kann sich ein Antibiogramm lohnen, um das passende Antibiotikum auszuwählen.

Behandlung von Zwingerhusten

Wie gefährlich ist Zwingerhusten beim Hund?

Für einen erwachsenen, robusten Hund ist Zwingerhusten im Allgemeinen ungefährlich. Immunschwache Hunde tragen dagegen ein erhöhtes Risiko, dass sich die Erkrankung ausweitet und über mehrere Wochen hinziehen kann. Zur Abklärung und Überwachung sollte in jedem Fall ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Gibt es Hausmittel gegen Zwingerhusten?

Wie bei uns, kann auch für Hunde ein (nicht heißer!) Tee wohltuend sein. Es bieten sich Kräuter wie Salbei, Thymian, Kamille, Süßholzwurzel, Fenchel und Spitzwegerich an. Du kannst auch noch ein wenig Honig hinzugeben, allerdings nur, wenn es sich bei dem Patienten nicht um einen Welpen handelt.

Wie therapiert der Tierarzt Zwingerhusten?

Sind Viren die Verursacher des Zwingerhustens, kann keine ursächliche Therapie erfolgen. Es ist lediglich möglich, Symptome zu lindern. Dies kann zum Beispiel in Form eines Hustensafts, eines Schleimlösers oder einer Augensalbe erfolgen. Werden bei der Diagnose auch Bakterien festgestellt, erhält dein Hund ein Antibiotikum. Verabreiche dies bitte in vollem Umfang, auch wenn es deinem Hund schon wieder besser geht. Werden die Bakterien nicht vollständig ausgelöscht, können sich Resistenzen ergeben.

Was kann und muss ich tun, wenn mein Hund Zwingerhusten hat?

Wichtig ist erst einmal, dass der Tierarzt den oder die Erreger feststellt und du deinem Hund entsprechende Medikamente verabreichst. Darüber hinaus solltest du ihm jetzt viel Ruhe gönnen. Gassirunden mit deinem Hund sollten deutlich kürzer ausfallen und jegliche körperliche Anstrengung in Form von Hundesport oder Wanderungen müssen bis auf weiteres unterbleiben. Zudem darfst du nicht vergessen, dass Zwingerhusten höchst ansteckend ist. Dein Hund sollte also keinerlei Kontakt zu anderen Hunden haben.

Wie lange ist ein Hund mit Zwingerhusten ansteckend?

Hunde mit Zwingerhusten sind mit Beginn der ersten Symptome sofort ansteckend. Im Allgemeinen gilt dies für ungefähr zwei bis drei Wochen. Zur Sicherheit für seine Artgenossen sollte dein Hund noch mindestens fünf Tage nach dem Abklingen der letzten Symptome keinerlei direkte Kontakte haben. Dies fällt schwer, sollte aber unbedingt eingehalten werden.

Ist Zwingerhusten auf Menschen übertragbar?

Menschen können sich nicht mit Zwingerhusten anstecken. Möglich ist eine Übertragung jedoch auf Katzen. In einem gemeinsamen Haushalt musst du es daher managen, dass die beiden vorübergehend nicht aufeinandertreffen. Zudem empfehlen sich erhöhte Hygienemaßnahmen. Reinige regelmäßig die Futternäpfe mit heißem Wasser und vergiss auch nicht Hundespielzeuge, Napfunterlage, Hundedecke und andere Utensilien, die mit infektiösem Speichel in Kontakt gekommen sein könnten.

Impfung gegen Zwingerhusten

Eine Impfung gegen Zwingerhusten gehört nicht zu den sogenannten Core-Impfungen, welche für alle Hunde empfohlen werden. Es sollte aufgrund des allgemeinen Infektionsrisikos individuell entschieden werden, ob eine Impfung deines Hundes sinnvoll ist. Je mehr regelmäßige Kontakte ein Hund hat (Hundepension, Ausstellungen, etc.), umso mehr kann sie sich lohnen. 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Impfung: Gegen die Erreger Parainfluenza und Bordetella bronchiseptica kann einzeln oder in Kombination geimpft werden. Zudem sind Kombinationsimpfungen gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirus möglich. Die Impfung wird zumeist über die Nase verabreicht und bietet bereits nach zirka drei Tagen einen Impfschutz. Allerdings schließt die Impfung nicht alle Erreger des Zwingerhustens ein. Bei einer Infektion muss also durchaus mit abgeschwächten Symptomen gerechnet werden und ein Tierarztbesuch ist auch mit Impfung immer zu empfehlen.

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