Mein Welpe frisst nicht
Es gibt bei fast jedem Welpen Phasen, in denen er weniger frisst. Dies kann zum Beispiel mit dem Zahnwechsel oder der turbulenten Pubertät zusammenhängen. Nicht auszuschließen ist aber auch Stress oder eine ernsthafte Erkrankung.
Der Welpe frisst nicht und schläft viel
Bevor wir die häufigsten Gründe nennen, warum ein Welpe nicht fressen mag, wollen wir kurz auf seinen Schlafbedarf eingehen. Ein 8 Wochen alter Welpe benötigt ungefähr 20 Stunden Schlaf pro Tag! In einem Moment ist er noch quicklebendig, im nächsten findet er nicht einmal mehr die Kraft, seinen Futternapf auszuschlecken. Erst muss er ruhen, sich ungestört erholen dürfen und die neuesten Erlebnisse verarbeiten, dann ist wieder an Fressen zu denken. Es muss also nichts bedeuten, wenn ein Welpe neben dem gefüllten Napf einschläft.
Auch ein 12 Wochen alter Welpe kann immer noch ohne weiteres 18 Stunden täglich schlafen. Das muss dich also erst einmal nicht weiter beunruhigen. Frisst er allerdings weniger als üblich oder lässt er nicht nur eine Mahlzeit komplett aus, solltest du nach der Ursache suchen. Hierbei kommen folgende in Frage:
Warum frisst mein Welpe nicht?
Wir haben für dich 7 Gründe zusammengestellt, warum ein Welpe nicht frisst.
1. Welpe frisst nicht nach Einzug
Die Aufregung ist groß, wenn ein Welpe in ein neues Zuhause zieht. Gerade hat er seine Mutter und Geschwister, seine vertrauten Menschen und sein gewohntes Umfeld verloren. Jetzt ist alles neu und das kann schnell auf den Magen schlagen. Gönne deinem Welpen viel Ruhe, vermeide unnötigen Stress und wähle für den Futternapf einen Standort aus, an dem er ungestört fressen kann.
2. Der Welpe ist im Zahnwechsel
Zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat steht bei Welpen der Zahnwechsel an. Hierbei fallen ihnen ihre 28 Milchzähne aus und werden mit 42 neue Zähnen ersetzt. Die meisten Hundehalter bekommen davon nichts mit, denn die Milchzähne werden einfach verschluckt oder gehen unterwegs verloren. Ein lästiger Wackelzahn oder eine Entzündung können allerdings dafür sorgen, dass ein Welpe vorübergehend keinen Appetit hat. Frisst er also nicht, dann kontrolliere sein Gebiss und das Zahnfleisch, ob du etwas feststellen kannst. Vielleicht hat sich auch etwas zwischen den Zähnen verkeilt, was dazu führt, dass er nicht fressen mag.
3. Die Pubertät und seine Nebenwirkungen
In der Hundepubertät spielen die Hormone verrückt. Auch bei uns Menschen kann dies dazu führen, dass wir vorübergehend keinen Hunger verspüren. Ebenso kann es jungen Hunden ergehen. Sie testen sich und ihre Menschen aus – und vergessen nebenbei das Fressen. Sie werden langsam erwachsen und finden plötzlich Gefallen am anderen Geschlecht. Der Duft einer läufigen Hündin kann bei einem pubertierenden Rüden schnell dazu führen, dass der gefüllte Napf zur Nebensache wird. Damit muss ungefähr ab dem 6. bis 11. Lebensmonat gerechnet werden. Bei kleinen Hunden beginnt die Pubertät früher, bei großen später.
4. Plötzlicher Futterwechsel
Ein Futterwechsel kann dazu führen, dass die Verdauung des Welpen durcheinanderkommt und er Bauchschmerzen hat. Diese könnte er mit dem neuen Futter in Verbindung bringen und keine Lust mehr haben, dieses zu fressen. Auf einen Futterwechsel sollte in den ersten Wochen besser verzichtet werden. Erst wenn der Welpe sich gut eingelebt hat, ist der Zeitpunkt hierfür geeignet. Er sollte keineswegs abrupt, sondern über einen Zeitraum von mindestens einer Woche hinweg erfolgen. Mische langsam einen immer größeren Anteil unter das bisherige Futter, bis der Übergang vollzogen ist. Bei Verdauungs- oder Akzeptanzproblemen solltest du den Wechsel noch langsamer vollziehen oder abbrechen.
5. Zu viel Abwechslung und Leckerlis
Während der Pubertät testen Welpen allerlei aus. Dazu kann auch gehören, dass sie wissen wollen, was passiert, wenn sie ihren Napf nicht leerfressen. Bekommen sie dann vielleicht ein noch leckereres Futter? Oder erhöht sich dann der Anteil der schmackhaften Hundeleckerlis? Dazu solltest du es nicht kommen lassen, auch wenn dein Welpe dich noch so herzzerreißend ansieht. Der Leckerlianteil sollte 10 Prozent der Tagesration nicht überschreiten. Und bei Hunden ist es keineswegs wie bei uns, dass sie sich täglich Abwechslung bei der Ernährung wünschen. Erfüllt man ihnen diesen Wunsch, kann dies dazu führen, dass sie mäkelig werden.
6. Allergien und Unverträglichkeiten
Bei Welpen kommen Futtermittelallergien und Unverträglichkeiten auf Futterbestandteile glücklicherweise selten vor. Ausschließen sollte man sie jedoch nicht. Weist ein Welpe Durchfall, Erbrechen und Fell- oder Hautveränderungen auf, sollte diese Möglichkeit durch einen Tierarzt überprüft werden.
7. Eine Erkrankung des Hundes
Vorübergehende Appetitlosigkeit kann immer wieder einmal bei einem Welpen auftreten. Wenn jedoch sein Allgemeinzustand schlecht ist, er sehr schlapp wirkt oder Durchfall und Erbrechen zeigt, dann darf dieser Zustand nicht allzu lange andauern. Ein Welpe hat nur geringe Reserven und kann relativ bald dehydrieren. Bessert sich der Zustand nicht bis zum nächsten Tag, solltest du einen Tierarzttermin ausmachen. Geht es deinem Welpen sehr schlecht, wartest du besser nicht länger, sondern fährst direkt in eine Klinik. Vielleicht hat der Welpe etwas Giftiges gefressen oder hat eine ernsthafte Erkrankung (Infektion mit Viren / Bakterien / Parasiten) und muss möglichst schnell behandelt und aufgepäppelt werden.
Fazit
Wenn ein Welpe nicht frisst, handelt es sich zumeist nur um eine kleine Magenverstimmung. Das ist bei jungen Hunden nicht ungewöhnlich. Beobachte jedoch das Allgemeinbefinden deines Hundes. Überprüfe außerdem, ob er sich ungestört erholen und fressen kann. Sieh dir Zähne und Zahnfleisch an, ob du etwas feststellen kannst und überprüfe, ob du bei Leckerlis möglicherweise zu großzügig bist, weshalb er seine Futterration nicht auffrisst. Die Futtermenge für deinen Welpen solltest du mit Hilfe der auf der Verpackung angegebenen Fütterungsempfehlung kontrollieren. Bessert sich der Zustand deines Welpen nicht innerhalb eines Tages und ist von Durchfall und/oder Erbrechen begleitet, gehst du sicherheitshalber besser frühzeitig zum Tierarzt.