Grasmilben beim Hund
Grasmilben machen sich beim Hund vor allem durch starken Juckreiz bemerkbar. Zwar können Hausmittel helfen, sicherheitshalber solltest du aber deinen Tierarzt einen genauen Blick auf die Plagegeister werfen lassen. Er hilft dir, deinen Hund zielgerichtet zu behandeln.
Wie erkenne ich Grasmilben beim Hund?
Milben zu erkennen, ist schwierig, denn die meisten der über 50.000 verschiedenen Arten sind kleiner als zwei Millimeter. Lediglich vollgesogenen Zecken bei Hunden, die zur Unterklasse der Milben zählen, lassen sich ohne weiteres mit bloßem Auge identifizieren.
Auch für die Herbstgrasmilbe (zumeist nur Grasmilbe genannt) gilt, dass erwachsene Tiere gerade einmal ein bis zwei Millimeter groß sind. Der Vorteil an ihnen ist jedoch, dass sie auffällig gelb-orange-rot gefärbt sind. Das gilt auch schon für die Larven – und nur diese befallen Hunde, Katzen oder auch Menschen. Sie zu erkennen, fällt aber dennoch sehr schwer, denn sie sind nur maximal 0,3 Millimeter groß.
Im Gegensatz zu den erwachsenen Grasmilben, die acht Beine aufweisen, verfügen Larven nur über sechs Beine. Auch besitzen sie keinen Stechrüssel, sondern lediglich scherenartige Mundwerkzeuge.
Welche Symptome zeigt ein Hund mit Grasmilben?
Aufgrund ihrer winzigen Größe fallen die Larven der Grasmilben im Fell eines Hundes kaum auf. Im Allgemeinen wird man erst auf sie aufmerksam, wenn der Hund bestimmte Symptome zeig, die Rückschlüsse auf sie zulassen. Diese sehen an den entsprechenden Stellen folgendermaßen aus:
- Leichter bis sehr starker Juckreiz, der Kratzen verursacht
- Gerötete Hautstellen
- Kleine Schwellungen und Pusteln
- Haarausfall
- Entzündungen
Die Symptome können bereits wenige Stunden nach einem Befall auftreten, aber auch erst nach ein bis zwei Tagen.
Wie kommen Herbstgrasmilben auf den Hund?
Herbstgrasmilben verhalten sich ähnlich wie Zecken: Die Larven leben anfangs in Bodennähe und krabben bevorzugt an langen Gräsern empor. Dort warten sie, bis ein Wirt vorbeikommt. Dabei kann es sich um einen Hund, eine Katze, ein Wildtier, aber auch einen Menschen handeln. Sie sind hierbei wenig wählerisch. Für die Larven zählt nur, dass sie sich an jemandem festheften und sich dann eine geeignete Stelle auf dem Körper für eine ausgiebige Mahlzeit suchen können. Dazu kann es hauptsächlich von Anfang April bis Anfang November kommen, wobei sie im Spätsommer und Herbst besonders zahlreich auftreten.
Wo sitzen Grasmilben bei Hunden bevorzugt?
Grasmilben mögen Stellen, an denen die Haut möglichst dünn ist. Dazu zählen unter anderem der Bauch, die Leistengegend, der Nasenrücken, Ohren, Augenumrandungen und die Zwischenräume der Zehen. Dort ritzen sie mit ihren Mundwerkzeugen eine kleine Wunde, aus der sie sich mit Lymphflüssigkeit und Zellsaft ernähren.
Welche Gefahr stellen Grasmilben für Hunde dar?
Glücklicherweise übertragen Grasmilben keine gefährlichen Krankheiten, wie dies bei Zecken beim Hund der Fall ist. Du musst dir also erst einmal keine größeren Sorgen machen. Auch musst du nicht befürchten, dass sie von deinem Hund auf dich übertragen werden könnten. Grasmilben suchen sich einen Wirt, fressen sich voll und lassen sich nach wenigen Tagen einfach fallen.
Auch wenn grundsätzlich keine größeren Gefahren durch Grasmilben zu befürchten sind, sollte dennoch besser ein Tierarztbesuch eingeplant werden. Unter Umständen bleibt es nicht bei Jucken und einem kleinen Hautausschlag, sondern die Einstichstellen können sich entzünden. Die Folge sind sehr unangenehme Hautirritationen, die Infektionen auslösen können. Der Tierarzt kann zudem abklären, ob es sich tatsächlich um Herbstgrasmilben oder vielleicht eine andere Parasitenart handelt.
Wie behandeln Tierärzte Grasmilben beim Hund?
Es muss von Fall zu Fall entschieden werden, welche Art von Therapie notwendig ist. Möglicherweise genügt es, lediglich mit einem Mittel den Juckreiz zu verringern, je nach Ausprägung können aber auch Medikamente wie ein Antihistaminikum, Antiparasitikum und/oder Entzündungshemmer notwendig sein. Kommt es zu einer bakteriellen Infektion, verschreibt der Tierarzt zudem Antibiotika. Unter Umständen ist nach ein paar Tagen eine Kontrolluntersuchung notwendig.
Hausmittel gegen Grasmilben bei Hunden
Was kann ich gegen Grasmilben beim Hund tun? Diese Frage stellt sich selbstverständlich. Zwar gibt es allerlei Hausmittel, dennoch ist es empfehlenswert, erst einen Tierarzt zu konsultieren. Er kann eine sichere Diagnose stellen und dir Tipps bezüglich der Behandlung geben.
Möchtest du vorab einen eigenen Test durchführen, gehe folgendermaßen vor: Kämme deinen Hund mit einem Flohkamm, vor allem an den Stellen, an denen es ihn juckt. Anschließend kloppst du den Kamm über einem weißen Tuch oder Blatt Papier aus. Halte mit einer Lupe Ausschau nach kleinen orangen Punkten, bei denen es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Larven der Grasmilbe handelt.
Falls du selbst gegen die Parasiten tätig werden möchtest, gibt es in Form verschiedener Hausmittel die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Sei dir aber bewusst darüber, dass bei manchen die Wirkung fraglich sein könnte. Bei dem einen Hund sind sie erfolgreich, bei einem anderen nicht. Solltest du keinen schnellen Erfolg sehen, gehe besser zum Tierarzt.
Hausmittel für Grasmilben beim Hund
Antimilben-Shampoo
Im Prinzip handelt es sich hierbei nicht um ein Hausmittel, sondern um ein speziell zusammengestelltes Shampoo, das zumeist auf Basis verschiedener natürlicher Öle zum einen den Juckreiz mindert, zum anderen abweisend gegen Parasiten wirkt. Die Erfolgsbilanz ist im Allgemeinen hoch.
Kokosöl
Die einen lieben es und setzten es vielfach ein, die anderen sind von der Wirkung nicht überzeugt. Möglicherweise spielen hier die unterschiedlichsten Voraussetzungen eine Rolle. Einen Versuch kann es durchaus wert sein.
Kernseife
Sie wird beispielsweise auch gegen Blattläuse auf Obststräuchern empfohlen. Hat dein Hund die Milben an den Pfoten, kannst du ihn in ein warmes Wasserbad mit Kernseife stellen. Vergiss nicht, ihn danach gründlich abzuduschen.
Weitere Hausmittel
Es gibt viele weitere Mittel, die von Hundehaltern genutzt werden, darunter Olivenöl, hochprozentiger Alkohol, Apfelessig oder Salzwasser. Die Gefahr bei den meisten ist unter anderem, dass sie auf der Haut brennen könnten. Der Einsatz ist also gut zu überdenken.
Wie kann ich gegen Grasmilben vorbeugen?
Hundertprozentiges Vorbeugen ist nicht möglich. Solltest du regelmäßig Probleme mit Herbstgrasmilben und anderen Parasiten haben, kannst du zu einem Spot-on greifen. Auf der Haut aufgetragen wirkt dieses Mittel gegen Plagegeister abweisend. Sei dir aber bewusst darüber, dass es sich um ein chemisches Mittel handelt.
Zudem kannst du bei einem Spaziergang deinen Hund nach Möglichkeit davon abhalten, durch hohes Gras zu gehen. Selbiges gilt für Gartenbesitzer: Regelmäßiges Mähen ermöglicht Grasmilben nicht, an Halmen emporzusteigen. Helfen kann auch, deinen Hund nach einem Spaziergang mit deinem Hund in der Natur am Bauch und den Beinen gründlich abzuduschen. Außerdem kannst du ihn regelmäßig mit natürlichen Mitteln wie Kokosöl einreiben, um Parasiten möglichst abzuschrecken.