Mein Hund erbricht – was tun?

Wenn ein Hund erbricht, kommt eine Vielzahl von Ursachen in Frage. In den meisten Fällen ist Erbrechen relativ harmlos und geht schnell wieder vorüber. Vermutest du Schlimmeres, solltest du dir die Farbe und Konsistenz des Erbrochenen näher ansehen und je nach Allgemeinzustand deines Hundes einen Tierarzt aufsuchen.

Akutes oder chronisches Erbrechen?

Erbrechen ist bei Hunden nichts Ungewöhnliches. Es gibt so viele Gründe dafür, dass es schon fast komisch ist, wenn dies nicht gelegentlich einmal vorkommt. Dies soll aber nicht heißen, dass Erbrechen immer einen harmlosen Grund hat. Es sollte durchaus ernst genommen werden, vor allem, wenn es wiederholt auftritt. In diesem Fall handelt es sich um chronisches Erbrechen, was auf ein dauerhaftes Problem hindeutet.

Tritt es einmalig auf, handelt es sich um akutes Erbrechen, das zumeist mit der Nahrungsaufnahme zusammenhängt. Vielleicht hat dein Hund sein Fressen zu schnell heruntergeschlungen oder einen leeren Magen, weshalb er Galle hervorgewürgt hat. Dies ist im Allgemeinen unbedenklich. Möglicherweise hat er aber auch einen Giftköder verschluckt und du musst sofort handeln. Auch wenn es keinen Spaß macht, solltest du Erbrochenes kurz begutachten und den Allgemeinzustand deines Hundes in den nächsten Stunden beobachten. Verschlechtert sich dieser, solltest du nicht zögern und einen Tierarzt aufsuchen.

Ursachen von Erbrechen beim Hund

Erbrechen ist ein Symptom, das auf ein bestimmtes Problem oder eine Krankheit hinweist. Es kann einmalig, mehrmals hintereinander oder auch in regelmäßigen Abständen auftreten. Sowohl die Häufigkeit als auch die Farbe und Konsistenz können beim Ergründen der Ursache hilfreich sein. Folgende Ursachen sind typisch, wenn dein Hund sich übergeben muss:

1. Zu schnelle Nahrungsaufnahme

Wenn ein Hund sein Fressen herunterschlingt, kann es passieren, dass er es beinahe unverdaut wieder hervorwürgt. Gründe dafür können sein, dass der Magen zu schnell gedehnt wurde, der Hund viel Luft geschluckt hat oder die Futterbrocken zu groß für die weitere Verarbeitung sind. Kleinere Futtermengen oder ein Antischlingnapf können Abhilfe gegen zu schnelles Fressen sein.

2. Leerer Magen

Wenn ein Hund längere Zeit nichts gefressen hat, also zum Beispiel über Nacht, kann es passieren, dass sich Magensäure und Galle im Magen ansammelt. Das reizt die Schleimhaut und kann dazu führen, dass er gelb erbricht. Abhilfe kann häufigeres Füttern oder noch ein kleiner Snack am Abend bzw. gleich früh am Morgen schaffen.

3. Verdorbenes, ungeeignetes Futter

Manche Hunde sind die reinsten Staubsauger und fressen unterwegs verdorbenes Futter, Futterreste oder für Hunde unverträgliche Nahrung wie Schokolade, Trauben oder Milchprodukte. Das kann dazu führen, dass sie alles wieder hervorwürgen. Achte darauf, dass dein Hund nichts Unverträgliches aufnimmt.

4. Futterallergie und Futtermittelunverträglichkeit

Hunde können auf bestimmte Inhalte im Hundefutter allergisch reagieren oder diese nicht vertragen. Das kann zu Erbrechen und Durchfall führen. Oftmals hilft hier nur eine Ausschlussdiät. Dies bedeutet, du musst auf sämtliche Proteine des bisherigen Futters (inklusive Snacks und Leckerlis) künftig verzichten und auf neue, für den Hund alternative Proteinquellen (Fleischsorten) ausweichen. Wie du Unverträglichkeiten erkennst, eine Ausschlussdiät sinnvoll planst und passende alternative Proteinquellen auswählst, erfährst du in Podcastfolge 93 mit Tierärztin Susanne Scherber.

5. Stress und Unwohlsein

Nicht nur uns schlägt Stress auf den Magen. Das kommt auch bei Hunden vor. Auslöser kann eine Autofahrt, Aufregung zuhause oder unterwegs sein. Versuche Stresssituationen bei deinem Hund möglichst zu vermeiden.

6. Parasitenbefall

Parasiten im Darm – zum Beispiel Giardien – können den Verdauungstrakt reizen und zu Erbrechen und Durchfall beim Hund führen. Eine Untersuchung des Erbrochenen und/oder des Kots gibt Aufschluss.

7. Magen-Darm-Infektion

Eine bakteriell oder viral ausgelöste Infektion kann zu wiederholtem Erbrechen führen. Bei einem diesbezüglichen Verdacht solltest du dir Hilfe bei deinem Tierarzt suchen.

8. Fremdkörper verschluckt

Ein größeres Knochenstück, ein Ast oder Spielzeug können für einen Würgereiz sorgen, wenn diese versehentlich verschluckt wurden. Gelingt es dem Hund nicht, diesen hervorzuwürgen, kann die Situation schnell zum Notfall werden.

9. Organerkrankung

Nieren- oder Leberprobleme können dazu führen, dass Giftstoffe im Körper nicht im üblichen Maß ausgeschieden werden und unter anderem Erbrechen die Folge davon ist.

10. Giftköder

Giftköder sowie Schneckenkorn oder Rattengift stellen eine große Gefahr für Hunde dar. Sollte dein Hund etwas Giftiges gefressen haben, solltest du mit ihm sofort zum Tierarzt fahren.

11. Magendrehung

Vor allem große Hunde mit tiefem Brustkorb sind gefährdet, dass sich ihr Magen um die eigene Achse dreht und es so zu einem Verschluss kommt. Der Hund würgt dann, aber es kommt nichts hervor. Eine Magendrehung beim Hund ist ein Notfall, bei dem es um jede Minute geht.

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Aussehen und Konsistenz von Erbrochenem

Solltest du keinen offensichtlichen Grund für das Erbrechen deines Hundes kennen, kann es hilfreich sein, sich das Erbrochene näher zu betrachten. Das mag etwas eklig sein, kann aber wichtige Hinweise zur Ursache geben. Davon kann abhängen, ob du erst einmal die Situation abwarten kannst oder schnellstens einen Tierarzt aufsuchen solltest.

  • Hund erbricht unverdautes Futter:
    Wenn dein Hund unverdautes Futter erbricht, liegt die Ursache zumeist im Magen. Häufig hat er zu schnell gefressen und das Futter wird sofort wieder hochgewürgt. Passiert es jedoch zeitversetzt, könnte der Magen Schwierigkeiten haben, das Futter weiterzutransportieren – etwa durch eine Magenerweiterung, Fremdkörper oder andere Erkrankungen. 
  • Hund erbricht gelb:
    Wenn dein Hund gelb erbricht, handelt es sich meist um Galle. Das tritt häufig auf, wenn der Magen leer ist, also etwa morgens vor dem Füttern. Oft steckt schlicht ein zu langer Fütterungsabstand dahinter. Kommt es regelmäßig vor, könnte eine Entzündung im Magen-Darm-Trakt oder eine Erkrankung der Leber oder Bauchspeicheldrüse dahinterstecken.
  • Hund würgt ohne zu erbrechen:
    In diesem Fall könnte es sein, dass dein Hund einen Fremdkörper im Hals oder Maul stecken hat. Möglicherweise leidet er auch an Zwingerhusten, der dieses Symptom hervorrufen kann. Besonders ernst ist der Fall, falls eine Magendrehung aufgetreten ist. Dies ist eine lebensgefährliche Situation und erfordert schnellstens einen Tierarzt.
  • Hund erbricht weißen Schaum:
    Weißer Schaum entsteht oft, wenn der Hund Magensäure oder Speichel erbricht, ohne dass Futter dabei ist. Das kann harmlos sein, wenn der Magen einfach leer ist. Es kann aber auch auf Reizungen, eine Magenschleimhautentzündung oder Probleme mit der Bauchspeicheldrüse hinweisen. Auch Stress und Aufregung können eine Rolle spielen.   
  • Hund erbricht Blut:
    Blut im Erbrochenen ist ein ernstes Warnsignal. Frisches, hellrotes Blut kann auf Verletzungen im Maul, Rachen oder der Speiseröhre hinweisen. Dunkles, braunes Blut (ähnlich Kaffeesatz) stammt meist aus dem Magen oder Darm und deutet auf Blutungen im Verdauungstrakt hin. In beiden Fällen solltest du den Tierarzt aufsuchen.
  • Hund erbricht und hat Durchfall:
    In diesem Fall kommen verschiedene Ursachen in Frage: Vielleicht hat dein Hund verdorbenes, unverträgliches Futter gefressen, eine Magen-Darm-Infektion, Parasiten oder eine Vergiftung. Beobachte den Allgemeinzustand deines Hundes und mache einen Tierarzttermin aus, wenn die Situation anhält.

Behandlung und richtiges Vorgehen bei Erbrechen

Aufgrund der Vielzahl möglicher Ursachen, kann das notwendige Vorgehen völlig unterschiedlich aussehen: Würgt dein Hund aufgrund eines leeren Magens ein wenig Galle hervor, musst du nichts tun – außer ihm etwas zu Fressen zu geben. Besteht dagegen ein Verdacht auf eine Vergiftung oder Magendrehung, musst du so schnell es geht zum Tierarzt fahren. Zudem gibt es eine Menge weiterer Möglichkeiten, wie du beim Erbrechen deines Hundes vorgehen solltest. Häufig handelt es sich um eine kleine Magenverstimmung. In diesem Fall solltest du mindestens eine Mahlzeit ausfallen lassen, damit sich der Magen-Darm-Trakt beruhigen kann. Kannst du am Allgemeinzustand deines Hundes keine negative Veränderung erkennen, dürfte es ihm bald wieder besser gehen, und der Spuk ist so schnell vorbei, wie er gekommen ist.

Fühlt sich dein Hund unwohl, ist sehr schlaff oder zeigt Verhaltensveränderungen, solltest du mit ihm besser zum Tierarzt gehen. Mit Hilfe einer Blut- und Kotuntersuchung oder bildgebenden Verfahren kann er herausfinden, ob zum Beispiel eine Infektion, ein Parasitenbefall oder eine Organerkrankung vorliegt. Gerade bei Welpen, gesundheitlich bereits angeschlagenen Hunden und Senioren solltest du mit einem Tierarztbesuch nicht länger warten. Bei ihnen kann sich der Zustand schnell verschlechtern.

Vorteilhaft kann sein, wenn du Erbrochenes für eine erste Analyse näher betrachtest, es gegebenenfalls zur Untersuchung mitbringst und dem Tierarzt alle Informationen lieferst, die dir zu den möglichen Gründen seines Unwohlseins einfallen. Umso schneller die Ursache für das Erbrechen gefunden wird, desto schneller kann deinem Hund geholfen werden.

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