Große Hunderassen im Überblick
Zu den großen Hunderassen zählen alle Hunde ab einer Schulterhöhe von 60 Zentimetern. Aufgrund ihrer Vielzahl gibt es deutliche Unterschiede bezüglich Charakter, Haltungsanforderungen, Pflege und Ernährung. Wir klären auf.
Welche Hunde zählen zu den großen Hunderassen?
Es gibt keine eindeutige Regelung, ab welcher Größe eine Hunderasse verbindlich zu den großen Hunden zählt. Im Allgemeinen werden dazu jedoch Hunde ab einer Schulterhöhe von 60 Zentimetern gerechnet. Ernährungsphysiologisch zählt eine Hunderasse bereits mit über 40 Kilogramm zu den großen Hunderassen. Mit Schulterhöhe ist die sogenannte Widerristhöhe gemeint, welche den höchsten Punkt eines Hundes darstellt, wenn er den Kopf senkt.
Rekordhalter unter den großen Hunden sind die Deutsche Dogge und der Irish Wolfhound. Diese Rassen weisen eine Widerristhöhe von durchschnittlich 80 Zentimetern auf. Eine Hündin des Irischen Wolfshundes sollte mindesten 71, ein Rüde 79 Zentimeter groß sein. Bei der Deutschen Dogge sind im Rassestandard für Hündinnen sogar 72 und für Rüden 80 Zentimeter vorgegeben. Allerdings wird auch erwähnt, dass die Maximalhöhe 90 Zentimeter nicht überschreiten sollte. Denn mit zunehmender Größe steigt die Gefahr von Erkrankungen. Dennoch entwickeln sich bisweilen echte Giganten. Eine Deutsche Dogge aus den USA hält mit einer Widerristhöhe von 109 Zentimetern den Weltrekord.
Wer sich für einen großen Hund interessiert, hat eine beachtliche Auswahl, denn früher wurden mehr große als kleine Hunde gezüchtet. Als Hirtenhund, Schäferhund, Jagdhund oder Wachhund mussten sie sich durchsetzen können, was bei kleinen Rassen mitunter schwierig war. Daher lag der Fokus auf Hunderassen mit einer gewissen Größe.
Zu den großen Hunden zählen unter anderem: Afghanischer Windhund, Alaskan Malamute, Belgischer Schäferhund, Berner Sennenhund, Bernhardiner, Deutsch Kurzhaar, Dobermann, Flat Coated Retriever, Gordon Setter, Hovawart, Neufundländer, Rhodesian Ridgeback, Rottweiler, Weißer Schweizer Schäferhund und Zentralasiatischer Owtscharka.
Große Hundrassen mit Langhaar
Hunderassen mit Langhaar sind schön anzusehen, aber die Schönheit hat auch ihren Preis. Die Pflege der langen Haare benötigt besonders viel Zeit und Aufwand. Durch regelmäßiges Schneiden, Bürsten und Waschen bleiben diese im Top-Zustand. Große Hundrassen, wie beispielsweise der Berner Sennenhund gehören zu den großen Hunderassen mit Langhaar.
Große Hunderassen: Vorteile und Nachteile
Kleine Hunde sind für manchen Menschen keine "echten Hunde". Sie wünschen sich eine Rasse, die nicht zwischen den Füßen herumwuselt, sondern einen stattlichen Begleiter abgibt. Manchmal ist dies reine Geschmacksfrage, manchmal hat dies aber auch bestimmte Beweggründe: Große Hunde geben einem Sicherheit, wenn man in der Dunkelheit oder an abgelegenen Orten spazieren geht. Sie flößen Respekt ein. Verglichen mit Rassen, die klein bleiben, haben große Hunde dennoch einige Nachteile:
Lebenserwartung
Sie haben mit einem Alter von durchschnittlich neun bis elf Jahren eine geringere Lebenserwartung.
Unterhalt
Der Unterhalt ist aufgrund des größeren Bedarfs an Hundefutter deutlich höher als beispielsweise bei einer Französischen Bulldogge oder eines kleinen Terriers.
Akzeptanz
Hunderassen werden ab einer gewissen Größe von der Allgemeinheit weniger akzeptiert.
Autofahrten
Große Hunderassen lassen sich nur bedingt auf dem Rücksitz unterbringen. Zumeist bedarf es eines Kombis oder anderen Fahrzeugs mit der Möglichkeit, den Hund im hinteren Bereich unterzubringen.
Flugreisen
Hunderassen ab ca. 8 Kilogramm dürfen nicht im Passagierraum eines Flugzeugs mitfliegen, sondern müssen in den Frachtraum.
Gewicht
Je größer ein Hund ist, umso weniger ist es möglich ihn zu tragen. Dies kann im Krankheitsfall (z. B. Hunde-Hüftgelenksdysplasie, Hunde-Ellenbogendysplasie, Hunde-Bandscheibenvorfall) eine echte Herausforderung darstellen.
Welche großen Hunderassen passen zu mir?
Wer sich für einen großen Hund interessiert, sollte nicht nur auf die Größe, sondern vor allem auf den Charakter und die Haltungsanforderung achten. Im Allgemeinen gelten große Exemplare im Vergleich mit ihren kleinen Kollegen als ausgeglichener und ruhiger. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie sich ihrer Größe, Ausstrahlung und Stärke durchaus bewusst sind. Sie haben es nicht nötig, dies unter Beweis zu stellen.
Dazu muss man aber auch selbst eine gewisse Ausstrahlung und Durchsetzungsfähigkeit aufweisen, sonst könnte der Hund auf die Idee kommen, die Rudelführung zu übernehmen. In erster Linie ist hierfür eine konsequente Erziehung notwendig, darüber hinaus ist aber auch eine eigene, gute Konstitution von Vorteil, um im Ernstfall eine Chance zu haben, den Hund zurückzuhalten.
Bedenke bei der Auswahl der Hunderasse zudem, wie deine familiäre und häusliche Situation ist. Alle sollten mit der Anschaffung einer großen Rasse einverstanden sein und es sollte genügend Platz und Auslaufmöglichkeit gegeben sein. Ideal ist ein Haus mit Garten oder eine Erdgeschoßwohnung. Ungeeignet ist eine Etagenwohnung ohne Lift, denn ältere Hunde weisen häufig Gelenkprobleme auf und können nur noch bedingt Treppen steigen.
Die Erziehung großer Hunderassen
Ob ein Hund klein oder groß ist, sagt wenig über die Herausforderung in der Hundeerziehung aus. Diese kann bei einem kleinen Terrier deutlich aufwändiger als bei einer großen Rasse sein. Aufgrund der Tatsache, dass sich viele ihrer gegebenen Stärke durchaus bewusst sind, ist jedoch bei großen Vierbeinern ganz besonders auf eine konsequente Erziehung zu achten.
Hundeerfahrung ist auf alle Fälle von Vorteil, um zu wissen, wie man mit den Tieren umgeht. Wer hierüber nicht verfügt, sollte eine Hundeschule besuchen. Die meisten Hundetrainer arbeiten heute mit positiver Verstärkung. Wer einen Hund besitzt, der heiß auf Leckerlis ist, hat es in den meisten Fällen relativ einfach, denn dafür sind sie gerne bereit zu gehorchen. Wichtig ist jedoch, dass mit der Erziehung frühzeitig begonnen wird und klare Regeln gelten, die nicht hier und da (aus für den Hund unverständlichen Gründen) gelockert werden.
Große Hunde, die nicht haaren
Ob Kurzhaar oder Langhaar, das ist nur bedingt entscheidend, ob eine Rasse haart oder nicht. Von besonderer Bedeutung ist die Fellstruktur. Lockiges Haar verhindert, dass die Haare ausfallen, daher sind Großpudel oft ideale Allergikerhunde. Lockiges Fell können aber auch sogenannte Designerhunde wie Labradoodle und Goldendoodle aufweisen. Oder aber die Hunde haben echte Zotteln wie der Puli und Kommondor. Dass es auch anders geht, beweisen viele Terrierarten wie der Airedale und der Irish Terrier. Nur bedingt haart auch der Riesenschnauzer. Bei all diesen Hunderassen gilt jedoch, dass geringes Haaren nicht gleichzusetzen ist mit der Fellpflege ist. Diese kann je nach Rasse durchaus aufwendig sein.
Qualzucht? Ein wichtiges Thema
Wenn du dich gerade nach einem neuen Liebling für Zuhause umsiehst oder dich einfach nur so nach deiner Lieblingsrasse erkundigst, möchten wir dich auf das wichtige Thema Qualzucht hinweisen. Unser Team aus Expert:innen, Tierärztin:innen und Hundetrainer:innen beschäftigt sich jeden Tag umfangreich mit diesem Thema. Deshalb haben wir euch einen Ratgeber zusammengestellt, in dem ihr alles Wichtige dazu findet. Schaut gerne rein: